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Die Internationale Gebrauchshundeprüfung, kurz IGP, steht unter dem Patronat der Fédération Cynologique Internationale und wird in allen Ländern nach dem gleichen Prüfungsreglement gerichtet. Die besten Teams jedes Landes messen sich alljährlich an der Weltmeisterschaft.
Die Prüfung ist in drei Abteilungen gegliedert und umfasst Nasenarbeit (Fährte), Gehorsam (Unterordnung) und Schutzdienst (Abteilung C). Um eine Prüfung zu bestehen, müssen in jeder Abteilung mindestens 70 von 100 möglichen Punkten erreicht werden. Das bedeutet, dass man fürs Training einiges an Zeit investieren muss.
Grundsätzlich sind Hunde aller Grössen, Rassen und Abstammungen zugelassen. Bedingt durch die Abteilung C, den Schutzdienst, sieht man in dieser Sparte aber hauptsächlich Gebrauchshunderassen wie Deutsche und Belgische Schäferhunde, Rottweiler, Dobermann, Airedale-Terrier, Deutsche Boxer, Riesenschnauzer und andere in dieser Währung.
Beim Schutzdienst übernimmt der Schutzdiensthelfer die Rolle eines fiktiven «Täters». Der Hund muss diesen stellen und verbellen, ihn an einem Fluchtversuch hindern, respektive einen Angriff abwehren. Der Hund hält den Schutzdiensthelfer dazu am gepolsterten Ärmel fest, muss diesen aber auf das entsprechende Signal des Hundeführers sofort wieder loslassen. Während dem sogenannten «Rückentransport» unternimmt der Helfer einen weiteren Angriff auf den Hund, der diesen umgehend zu kontern hat, ebenso einen Angriff aus der Bewegung und aus der Bewachungsphase heraus.
In die Bewertung ist über den gesamten Schutzdienst die Triebveranlagung, Selbstsicherheit, Belastbarkeit sowie das Griffverhalten und die Führigkeit miteinzubeziehen. Der Hund muss den Eindruck vermitteln, dass er jederzeit selbstbewusst die Auseinandersetzung mit dem Schutzdiensthelfer sucht. Vierbeinige Angsthasen sind in dieser Sparte fehl am Platz.
Der Hund darf in allen Verteidigungsübungen im Schutzdienst den Helfer nur am dafür vorgesehenen Schutzarm fassen. Ein Anbeissen an anderen Körperstellen des Helfers führt zur Disqualifikation. Dies ist auch dann der Fall, wenn der Hund vom Schutzarm nach dem zweiten Zusatzhörzeichen nicht ablässt.
Ja, und von Vorteil wählt man für den Aufbau einen gut ausgebildeten, versierten und erfahrenen Schutzdiensthelfer, der Hund und Mensch in kleinen Schritten an die verschiedenen Aufgaben heranführt und sie dabei weder über-, noch unterfordert. Der Schutzdiensthelfer spielt in dieser Sportart eine zentrale Rolle. Innerhalb der Technischen Kommission für das Gebrauchs- und Sporthundewesen (TKGS) ist der «Arbeitskreis Helfer» für die Aus- und Weiterbildung von Schutzdiensthelfern zuständig.
In dieser Abteilung zeigen Hund und Hundeführer im Wettkampfring verschiedene Gehorsamsübungen. Dazu gehören die Freifolge, verschiedene Positionen aus der Bewegung, Apportierübungen auf ebener Erde und über einen Sprung, respektive die Kletterwand, sowie das Voraussenden mit Hinlegen. Auch das Ablegen mit Ablenkung gehört zum Prüfungsrepertoire.
An einer Prüfung betreten immer zwei Teams gleichzeitig den Wettkampfring. Der eine Hund wird an einem bezeichneten Ort in die Position «Platz» kommandiert. Der Hundeführer entfernt sich und begibt sich ausser Sichtweite des Hundes. Der Hund muss an Ort ruhig verharren, während das zweite Team die verschiedenen Unterordnungsübungen zeigt. Die Ablenkung stellt also der andere Hundeführer mit seinem Hund dar. Zudem wird während der Unterordnung geschossen.
Ja, auf der ersten Geraden während der Freifolge in der Unterordnung werden zur Überprüfung der Schussgleichgültigkeit zwei Schüsse (Kaliber 6mm) mit einem Zeitabstand von 5 Sekunden aus einer Entfernung von mindestens 15 Schritten abgegeben. Zeigt sich der Hund schussscheu, erfolgt eine Disqualifikation mit Aberkennung aller bereits erworbenen Punkte. Ist die Reaktion des Hundes nicht eindeutig, kann der Leistungsrichter den Hund noch einmal separat auf Schussgleichgültigkeit überprüfen.
Die Fährte in der höchsten Stufe 3 ist 600 Schritte lang und wird von einer Fremdperson gelegt. Sie umfasst 4 Winkel und drei Gegenstände, wobei der letzte Gegenstand das Ende der Fährte bedeutet. Die Fährte ist 60 Minuten alt, bevor sie von Hund und Hundeführer ausgearbeitet wird, und ab dem Ansetzen am Start stehen dem Team 20 Minuten zur Verfügung.
Als fährtenfähiger Untergrund kommen alle natürlichen Böden wie zum Beispiel Wiese, Acker und Waldboden in Frage. In allen Stufen sind in Anpassung an das vorhandene Fährtengelände auch Wechselgelände und Wegüberquerungen möglich.
Ja, unterschieden werden drei Leistungsstufen. Die Schwierigkeiten, respektive Anforderungen steigen von Stufe zu Stufe. Wer jede der drei Abteilungen mit mindestens 70 von 100 Punkten besteht, darf in die nächsthöhere Stufe wechseln. Die Teams der höchsten Stufe 3 sind berechtigt, an WM-Qualifikationswettkämpfen teilzunehmen. Diese werden von den jeweiligen Landesverbänden organisiert; in der Schweiz von der SKG respektive der dafür zuständigen TKGS.
Die TKGS hat auf ihrer Internetseite einen Prüfungsspiegel aufgeschaltet, in dem sämtliche Prüfungen laufend aufgelistet werden und zu denen man sich online anmelden kann.
Auf der Internetseite der Technischen Kommission für das Gebrauchs- und Sporthundewesen TKGS, www.tkgs.ch, sowie bei der Fédération Cynologique Internationale, www.fci.be