Fellpflege

Felltypen und Pflegebedürfnisse

Ein gepflegtes Fell ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil für das Wohlbefinden des Hundes. Regelmässiges Kämmen und Bürsten entfernt lose Haare, regt die Durchblutung der Haut an und beugt Verfilzungen vor. Darüber hinaus ist die Fellpflege auch eine wertvolle Zeit der Bindung zwischen Hund und Halter:in.

Im Allgemeinen unterscheidet man bei Hunden fünf Felltypen: Stockhaar, Kurzhaar, Langhaar, Wellhaar und Rauhaar. Jeder dieser Felltypen hat seine einzigartigen Charakteristika und erfordert eine spezifische Pflege, um das Fell gesund zu halten.

Stockhaar

Beim Stockhaar handelt es sich um eine doppelte Fellstruktur, bestehend aus einer oberen Schicht härterer und längerer Deckhaare und einer unteren Schicht weicherer und dichterer Unterwolle. Diese Kombination bietet dem Hund einen wirksamen Schutz gegen Witterungseinflüsse wie Kälte, Nässe und Hitze. Rassen wie z. B. Deutsche Schäferhunde, Rottweiler, Collies oder Huskys haben diesen Felltyp.

Das Stockhaar kommt in zwei Varianten vor: Kurz-Stockhaar mit einer Länge von 3 bis 4 cm und Lang-Stockhaar mit einer Länge von 5 bis 10 cm. Stockhaar ist relativ pflegeleicht, braucht aber dennoch regelmässige Pflege, um Verfilzungen und Hautprobleme zu vermeiden. Bürsten Sie Ihren Hund ein- bis zweimal pro Woche, um abgestorbene Haare und Schmutz zu entfernen. Besonders wichtig ist eine sorgfältige Fellpflege während des Fellwechsels, wenn die Hunde vermehrt Unterwolle verlieren. Dann empfiehlt es sich, den Hund täglich zu bürsten.

Kurzhaar

Kurzhaar ist glattes Haar von 1 bis 2 cm Länge, das eng am Körper anliegt. Zu den kurzhaarigen Rassen gehören z. B. Dalmatiner und Boxer. Im Vergleich zu Hunden mit längerem oder dichterem Fell benötigen kurzhaarige Hunde in der Regel weniger Pflege; ein wöchentliches Bürsten ist ausreichend. Ihr Fell neigt weniger zu Verfilzungen und ist leichter sauber zu halten, was den Pflegeaufwand verringert. 

Die kurzen Haare ermöglichen eine effizientere Luftzirkulation auf der Haut, was zur Regulierung der Körpertemperatur des Hundes beiträgt. Allerdings bietet dieses Fell weniger Isolierung gegen Kälte, was bedeutet, dass kurzhaarige Hunde in kälteren Umgebungen zusätzlichen Schutz benötigen, beispielsweise durch einen Hundemantel.

Bei der Pflege dieses Felltyps wird empfohlen, eine weiche Bürste, eine Massagebürste mit Gumminoppen oder einen Fellpflegehandschuh zu verwenden.

Langhaar

Hunde mit dem Felltyp Langhaar zeichnen sich durch ein dichtes Deckhaar von bis zu 20 cm Länge aus. Das Haar ist oft weich und fliessend und kann je nach Rasse unterschiedlich beschaffen sein. Rassen wie Bobtail, Shetland Sheepdog und Zwergspitz fallen in diese Kategorie.

Langhaar bietet eine gute Isolierung in kühleren Regionen, kann aber in warmen Klimazonen eine Herausforderung für die Wärmeregulierung des Hundes darstellen. Daher ist je nach Wetter besondere Sorgfalt geboten, um sicherzustellen, dass langhaarige Hunde nicht überhitzen.
Die Pflege erfordert viel Aufmerksamkeit und Arbeit.

Das Fell langhaariger Hunde neigt schnell zum Verfilzen und Schmutz kann sich leicht darin festsetzen, was häufiges Bürsten, Kämmen und Baden erforderlich macht. Die Verwendung eines hochwertigen Hundeshampoos kann dazu beitragen, das Fell gesund und glänzend zu erhalten.

Gelocktes Haar

Gelocktes Haar zeichnet sich durch seine spezielle Struktur aus, die dem Fell sein charakteristisches Aussehen verleiht. Diese Fellart findet sich bei Hunderassen wie z. B. dem Portugiesischen Wasserhund, dem Pudel oder dem Barbet.

In Bezug auf die klimatische Anpassung bietet gelocktes Haar eine gewisse Ausgewogenheit. Es kann in kühleren Klimazonen eine angemessene Isolierung bieten, während es in wärmeren Klimazonen nicht so gut isoliert wie dichtes Langhaar, wodurch der Hund besser vor Überhitzung geschützt wird.

Eine sorgfältige und regelmässige Pflege – am besten täglich – ist notwendig, um das Fell gesund zu halten. Dazu sollte eine weiche Bürste verwendet werden, die für gelocktes Haar geeignet ist und das Fell sanft entwirrt, ohne es zu beschädigen.

Rauhaar

Rauhaar bezeichnet einen Haartyp bei Hunden, der durch ein hartes, drahtiges und oft dichtes Fell gekennzeichnet ist. Das Fell besteht typischerweise aus einer Mischung von steifem Deckhaar und weicher Unterwolle. Zu dieser Kategorie gehören Rassen wie der Rauhaardackel, der Border Terrier und der Schnauzer.

Die Beschaffenheit des Rauhaarfells macht es besonders widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse. Die steifen, drahtigen Haare schützen vor Nässe und Kälte, so dass diese Hunde für Aktivitäten im Freien, insbesondere in rauer Umgebung, geeignet sind. Gleichzeitig trägt die Unterwolle dazu bei, den Hund warm zu halten.

Die Pflege erfordert besondere Aufmerksamkeit, da das Deckhaar nicht von selbst ausfällt. Das Fell sollte daher etwa einmal pro Woche gebürstet werden, um tote Haare zu entfernen. Charakteristisch für die Pflege von rauhaarigen Hunden ist das so genannte Trimmen oder Zupfen. Dabei werden abgestorbene Haare von Hand oder mit speziellen Werkzeugen entfernt.

Baden und Trocknen

Wie oft Sie Ihren Hund baden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise vom Felltyp, dem Aktivitätsniveau des Hundes und davon, ob er bestimmte Hautprobleme hat. Im Allgemeinen sollten Hunde nicht zu oft gebadet werden, damit die natürlichen Fette in ihrem Fell und auf der Haut nicht ausgewaschen werden.

Bevor Sie mit dem Badevergnügen beginnen, legen Sie alle notwendigen Utensilien bereit. Dazu gehören ein hochwertiges Hundeshampoo, das auf den pH-Wert der Hundehaut abgestimmt ist, Handtücher sowie eine Bürste oder einen Kamm. Eine rutschfeste Unterlage in der Badewanne oder Dusche kann Ihrem Hund zusätzliche Sicherheit geben.

Bürsten Sie Ihren Hund vor dem Baden gründlich, um Verfilzungen und lose Haare zu entfernen. Das erleichtert nicht nur das Waschen, sondern verhindert auch, dass Haare den Abfluss verstopfen. Achten Sie darauf, dass das Wasser lauwarm ist. Zu heisses Wasser kann für Ihren Hund unangenehm sein, zu kaltes Wasser kann ihn erschrecken. Das Badewasser sollte nicht höher als bis zu den Knien des Hundes reichen. Beginnen Sie, Ihren Hund langsam abzuduschen. Massieren Sie das Shampoo sanft ein und achten Sie darauf, dass kein Shampoo in Augen und Ohren gelangt. Spülen Sie das Shampoo danach gründlich aus, sodass keine Rückstände auf Haut und Fell zurückbleiben.

Trocknen Sie den Hund nach dem Baden mit einem Handtuch ab. Wenn Sie zum Trocknen einen Föhn verwenden, wählen Sie eine niedrige Stufe und halten Sie genügend Abstand, damit sich der Hund nicht verbrennt.

Professionelle Fellpflege

Besonders für Hunde mit anspruchsvollem Fell wie Langhaar, gelocktes Haarund Rauhaar kann der regelmässige Besuch einer Hundecoiffeuse sinnvoll sein.

Professionelle Hundecoiffeusen und -coiffeure sind nicht nur in der Lage, das Fell in einem optimalen Zustand zu halten, sie können auch Haut- und Fellprobleme erkennen und wertvolle Pflegetipps für Zuhause geben. Dies trägt wesentlich zur Gesundheit und zum Wohlbefinden des Hundes bei und stellt sicher, dass sein Fell in gutem Zustand bleibt.