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Ganz klar, wie Erholung aussieht entscheidet jeder Mensch für sich alleine. Daher ist es völlig legitim und sogar wünschenswert, wenn Sie das Wohl Ihres Hundes in den Fokus stellen und sich im Klaren darüber sind, ob Ihre Erwartungshaltung sich mit dem Ihres Vierbeiners deckt, oder eben nicht. Geht es zu den Verwandten nach Übersee, ist ein Transport in einem dunklen, lauten Frachtraum eines Fliegers vielleicht undenkbar für Ihren Vierbeiner. Bekommt es Ihrem Hund nicht gut im Auto zu reisen und ihm wird regelmässig übel dabei, dann ersparen Sie Ihm eine Tortur, wenn es in die Campingferien nach Spanien geht. Sicher ist: Wenn das Hundewohl nicht vereinbar ist mit den Wünschen der Feriengänger, sind Planung und Vorbereitung das Nonplusultra.
Ob allein oder mit der ganzen Familie, nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um klar herauszufinden, was Erholung für Sie bedeutet, welche Erwartungen Sie haben und welche Wünsche unverzichtbar sind – sowohl für Sie selbst als auch für Ihren Hund. Eine Liste kann helfen, die Anforderungen zu verdeutlichen und zu prüfen, ob diese mit dem Wohl Ihres Vierbeiners übereinstimmen. Sehnen sich die Kinder nach Tagen im Wasserpark, während Ihr älterer Hund in der Sommerhitze lieber im Schatten eines Baumes liegt, wird schnell klar, dass hier unterschiedliche Bedürfnisse bestehen. Zudem sollten Sie beachten, dass ein sehr aktiver, nervöser oder junger Hund möglicherweise schnell überfordert ist durch die Reizüberflutung, die für uns Städtereisen so aufregend macht. Legen Sie deshalb so früh wie möglich Ihre Prioritäten fest und planen Sie genügend Zeit ein, um sich selbst und Ihren Vierbeiner auf die Reise oder auf die Zeit der Trennung vorzubereiten.
Schon mit einem Junghund darf begonnen werden Verständnis zu schaffen, dass allein sein nicht gleichbedeutend ist mit einem Weltuntergang. Im Gegenteil, alleine gelassen werden, heisst, dass es ein freudiges Wiedersehen geben wird. So können Sie mit kleinen Schritten beginnen einfach einmal den Raum zu verlassen und wieder zurückzukommen. Wenn die Sicherheit geschaffen wurde, lässt sich die Dauer und die Distanz ausweiten. Nach und nach, Schritt für Schritt, bis Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung verlassen können und erst nach 1 – 2 Stunden wieder kehren. Das Wiedersehen darf dann sowohl für Hund als auch für Mensch ein schönes und positives Ereignis. Wie dies aussieht, ergibt sich aus der individuellen Beziehung, die Sie mit Ihrem Hund haben. Dabei ist wichtig zu beachten, dass eine intensive Begrüssung nicht unbedingt förderlich ist und bei einigen Hunden eine übermässige Erregung in unkontrolliertem Verhalten äussern kann. Zurückhaltende Hunde, auf der anderen Seite, sind mit übermässiger Intensität oft überwältigt und versuchen sich zurückzuziehen oder gar auszuweichen. Mit ruhigen Worten, Streicheleinheiten und bewusst Zeit nehmen nach der Abwesenheit, zum Beispiel mit einem entspannten, gemeinsamen Spaziergang, kann hier der reichhaltige Mittelweg sein, das Alleine lassen, Wiederkehren und Wiedersehen mit einem positiven Ereignis zu verknüpfen. Die Möglichkeit einer Videokamera in den Räumlichkeiten gibt Ihnen dabei Einblick in das Verhalten und lässt gut beurteilen, ob Ihr Hund den Abstand gut verträgt, oder ob gegebenenfalls auch ein Einzeltraining mit einem Hundetrainer Sie und Ihren Vierbeiner in diesem Prozess unterstützen kann.
Natürlich ist es von Vorteil den eigenen Hund ohnehin in einem Vertrauensverhältnis zu Familie, Verwandten oder Freunden aufgehoben zu wissen. So hat Ihr Vierbeiner andere Bezugspersonen, die sich auch bei einem ungeplanten Zwischenfall als freudige Überraschung für Ihren Hund präsentieren, und nicht als eine traumatische Erfahrung ins Gedächtnis einbrennen. Ihr Hund lernt, dass es mehr als nur einen oder einer Handvoll Menschen gibt, die sich um ihn kümmern und bei denen er gut aufgehoben ist. Zudem erweitern Sie den Kreis seines Erlebens mit interessanten Begegnungen, neuen Erfahrungen und vielleicht sogar bekannten vierbeinigen Sozialkontakten Ihres Umfeldes. Dies bietet Ihnen auch den Vorteil zu wissen, dass eine Übergabe der Verantwortung und Aufsicht ohne jegliche Probleme, und mit ausreichend Voranmeldung, jederzeit möglich ist durch ein liebevolles, und bereits bekanntes, Umfeld.
Auch eine Tierpension oder ein Hundesitter sind Optionen, die Ihnen offenstehen. Haben Sie einen eher ängstlichen, unsicheren oder aggressiven Hund, der sich misstrauisch gegenüber fremden Menschen und Tieren zeigt? Ein Hundesitter, der seine Privaträume zur Verfügung stellt und eine kleine Gruppe von maximal 5 Hunden betreut, oder ein Hunde- und Haussitter, der sich ganz und gar während des gesamten Zeitraumes nur um Ihren Liebling kümmern kann, sind denkbare Alternativen zu einer Hundepension.
Ein Hausbetreuungsdienst, ein Hundesitter, der bei Ihnen wohnt und sich um Ihr Haustier kümmert, während Sie weg sind, kleine oder grössere Tierpensionen: Sie alle profitieren von einem klaren Wesensbild Ihres Lieblings. Schriftlich oder mündlich, erklären Sie die kleinen und grossen Dinge, die Ihren Hund aus und glücklich machen: Was ist seine Vorgeschichte, hat er ein Lieblingsspielzeug oder –decke, die ihm Sicherheit geben, wo wird er am liebsten gekrault, wie oft und wie lange ist er gerne an der frischen Luft, mag er jedes Wetter, hat er Medikamente zu nehmen oder andere medizinische Beschwerden, wo ist sein Tierarzt und was ist dessen Telefonnummer, wo sind Sie zu erreichen und wer ist der Notfallkontakt sollten Sie nicht erreichbar sein, ist er introvertiert oder extrovertiert, was sind seine Vorlieben und seine Fütterungszeiten?
Ist Ihr Hund extrovertiert, liebt den Kontakt zu Artgenossen und haben Sie Vertrauen zum Personal, dass es besonders bei grösseren Hundegruppen auf Mobbing achtet und ebenso Ihrem Hund genug Ruhe zukommen lässt, dann ist eine Tierpension unter Umständen genau das Richtige. Gute Tierpensionen bieten Probetage an, sodass Sie und Ihr Hund sich vertraut machen können mit der Umgebung und eine gute Vorstellung haben, ob dies eine Option darstellt. Bedenken Sie jedoch auch hier, dass Hundepensionen oft sehr lang im Voraus ausgebucht sind und planen Sie dies dementsprechend ein.
Nun haben Sie getan was getan werden musste. Alles ist geplant, Ihr Hund und Sie sind vorbereitet, die Koffer sind gepackt. Dreimal tief ein- und ausatmen und die eigenen Emotionen sortieren ist nun wichtig. Ihr Liebling merkt jede Diskrepanz zwischen dem, was Sie sagen und dem was Sie wirklich fühlen. Sie haben für sein Wohl gesorgt und können mit gutem Gewissen und liebender Fürsorge darauf vertrauen, dass Ihr Hund weiss, wo er hingeht, wen er trifft und dass er auf Ihre Wiederkehr vertrauen kann. Trüben Sie dieses Vertrauen nicht mit zu viel Trennungsschmerz oder überschäumenden Emotionen Ihrerseits. Unsicherheit geht Ängstlichkeit voraus und Sie möchten Ihrem Vierbeiner ebenso sorglose, erholsame Ferien gönnen wie sich selbst!