Mobility

Der unkomplizierte Einstieg in die Welt des Hundesports

Mit dem Aufkommen anderer Hundesportarten hat Mobility in den letzten Jahren etwas an Terrain verloren. Was eigentlich bedauerlich ist: Diese Sparte, bestehend aus 18 verschiedenen Übungen, überzeugt mit ihrer Schlichtheit.

Wie mobil muss man für einen Mobility-Wettbewerb sein?

Der Name täuscht: Mobility kann auch von Zwei- und Vierbeinern betrieben werden, die keine «Sportskanonen» sind. Ein Mobility-Wettkampf findet auf einem Trainingsplatz eines kynologischen Vereins oder einer Hundeschule statt – es gibt also keine Laufstrecke von mehreren Kilometern Länge zu bewältigen wie beispielsweise an einem Military. Und: Die Zeit spielt ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle. Pro Aufgabe hat man maximal 1 Minute Zeit – was in der Regel mehr als ausreichend ist.

Was müssen Mensch und Hund können?

Im Wettkampfreglement sind 18 verschiedene Aufgaben beschrieben. So hat der Hund unter anderem eine Schrägwand, einen Hoch- und einen Reifensprung, einen geraden Tunnel, einen tiefen Laufsteg und einen Slalom mit 5 Stangen zu absolvieren. Jedes Hindernis steht dabei einzeln für sich (kein Parcours). Den Hund über eine Strecke von 30 Meter in einem Leiterwagen ziehen und auf ein 8 Meter entferntes Podest senden, gehört auch zum Mobility-Programm. Das Öffnen und Schliessen eines Regenschirms darf den Hund ebenso wenig beeindrucken wie eine Schaukel, auf der er während 30 Sekunden ruhig verharren muss, oder eine Fassbrücke, die sich beim Betreten leicht bewegt.

Alles Aufgaben also, wie sie zum Teil auch in Erziehungskursen oder Plauschgruppen vorkommen?

Genau. Der Trainingsaufwand für einen Mobility-Wettbewerb ist, wenn man mit dem Hund bereits Kurse besucht hat, vergleichsweise gering und für jedes Mensch-Hunde-Team machbar. Weder sind teure Geräte nötig, noch gibt es komplizierte Bewegungsabfolgen. Mobility überzeugt durch seine Schlichtheit.

An einem Wettkampf zeigt man jene Übungen, die der eigene Hund besonders gut kann?

Nein, der Spielleiter eines Mobility-Wettbewerbs wählt 15 der 18 Übungen aus und ordnet diese auf dem Trainingsplatz in einer von ihm bestimmten Reihenfolge an. Die Übungen werden nummeriert und müssen von den Teilnehmern entsprechend absolviert werden.

Wer darf teilnehmen?

Gemäss Reglement kann jeder Hundeführer an einer Mobility-Veranstaltung teilnehmen, sofern er seinen Hund unter Kontrolle hat. Eine SKG-Mitgliedschaft ist nicht Pflicht. Das Mindestalter des Hundes – egal ob Rassehund oder Mischling – beträgt 9 Monate.

Benötigt man ein Leistungsheft oder eine Lizenz?

Lizenzen gibt es keine. Jedoch ist jeder Teilnehmer verpflichtet, einen so genannten «Leistungsausweis» zu beziehen, der für 15 Starts gültig ist. Die Resultate werden in diesen Leistungsausweis eingetragen. Der Organisator eines Mobility-Wettbewerbs kümmerst sich im Vorfeld um die Beschaffung der Leistungsausweise bei der TKAMO und gibt sie den Wettbewerbsteilnehmern gegen eine entsprechende Gebühr ab.

Gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen?

Nein, Mobility besteht nur aus einer Stufe. Das heisst, die 18 Übungen sind immer gleich; es gibt keine Erschwernisse oder zusätzlichen Aufgaben.

Wie läuft ein Mobility-Wettbewerb konkret ab?

Jede der 15 Übungen ist mit einem Start- und einem Zielfähnchen versehen – je anderthalb Meter vor und nach einem Hindernis. Dies wird als so genannte «Hinderniszone» bezeichnet. Innerhalb von 1 Minute muss ein Team die Übung absolvieren und das Zielfähnchen passieren. Verlässt der Hund die Hinderniszone vor dem Erfüllen der Aufgabe, ist dies fehlerhaft; ebenso das seitliche Auf- respektive Abspringen von Hindernissen. Der Hundeführer begleitet seinen Hund und darf ihn jederzeit mit Worten aufmuntern. Ein in der Aufgabe vorgeschriebenes Verweilen kann vom Hund stehend, sitzend oder liegend ausgeführt werden. Der ganze Parcours kann nach Wahl mit an- oder abgeleintem Hund absolviert werden; dies hat keinen Einfluss auf die Bewertung.

Wie werden die Aufgaben bewertet?

Die Bewertung wird ebenfalls bewusst schlicht gehalten. Es gibt lediglich die Prädikate «erfüllt» oder «nicht erfüllt». Der ganze Parcours gilt als bestanden, wenn von den 15 Aufgaben mindestens 12 mit «erfüllt» bewertet wurden. Nach fünf besuchten Mobility-Veranstaltungen mit der Bewertung «bestanden» erhält der Hundeführer gegen Einsendung des Leistungsausweises an das Sekretariat der TKAMO eine Auszeichnung in Form einer Medaille. Die Kosten für die Medaille sind vom Hundeführer zu tragen.

Darf man den Hund bei den einzelnen Übungen mit Futter belohnen?

Nicht in der Hinderniszone – also während der eigentlichen Übung – aber sobald das Zielfähnchen passiert und die Aufgabe damit beendet ist, ist Füttern erlaubt.

Wer darf an einem Mobility-Wettbewerb als Richter amten?

Der Spielleiter trägt die Oberaufsicht über den Wettbewerb. Seine Aufgabe ist es, genügend Bewerter zu organisieren – man spricht im Mobility bewusst nicht von «Richtern». Ein Bewerter muss gemäss Reglement «in der Lage sein, die gezeigten Arbeiten korrekt und regelkonform zu beurteilen.» Eine spezielle Ausbildung ist dazu nicht nötig.

Kann man an einem Mobility-Wettbewerb disqualifiziert werden?

Ja, bei unsportlichem Verhalten gegenüber anderen Teilnehmern oder Funktionären sowie Misshandlung des Hundes. Vom Wettbewerb ausgeschlossen sind zudem auch Hunde, die für die übrigen Teilnehmer, Funktionäre oder Zuschauer eine Gefahr bedeuten.

Wo gibt es weitere Informationen?

Auf der Internetseite der Technischen Kommission für Agility, Mobility und Obedience (TKAMO) unter www.tkamo.ch