HoopAgi

Kommunikation auf Distanz: Agility einmal anders

Zentrales Element eines HoopAgi-Parcours sind die «Hoops»: Das sind Tore in Bogenform, die vom Hund durchlaufen werden. Das Spezielle an dieser Sportart: Der Hundeführer bleibt dabei in einem markierten Führbereich stehen und lenkt seinen Hund auf Distanz nur mit Stimme und Körpersprache durch den Parcours.

Was für Hindernisse kommen in einem HoopAgi-Parcours vor?

Neben den «Hoops» (Bogentoren) gibt es so genannte «Gatter» (Zaun-Elemente) sowie Fässer oder Tonnen, die vom Hund umrundet werden. Ein Parcours beinhaltet auch Tunnels, die maximal 1 Meter lang sind und einen Durchmesser von 80 Zentimeter aufweisen, sodass sie auch von grossen Hunderassen problemlos durchquert werden können.

Wo befindet sich der Hundeführer während des Parcours?

Anders als im Agility läuft der Hundeführer nicht gemeinsam mit dem Hund durch den Parcours, sondern bleibt in einem speziell gekennzeichneten Führbereich (wird vom Richter festgelegt) stehen. Der Führbereich besteht aus einem Kreis aus gut sichtbarem Material (Schlauch, Kabelschutzrohr oder ähnliches), sodass einerseits der Hundeführer merkt, wenn er darauf tritt, und andererseits der Richter deutlich erkennen kann, wenn der Hundeführer den Führkreis verlässt. Der Durchmesser des Führbereichs beträgt zwei Meter.

Haben an einem Wettkampf alle Teilnehmer den selben Parcours?

Das ist abhängig von der Klasse, in der gestartet wird. HoopAgi ist in vier Klassen eingeteilt, sodass eine Steigerung von einer Klasse in die nächste möglich ist. Auf die Klasse «Beginners» folgen die Klassen 1, 2 und 3. Je höher die Klasse, desto schwieriger der Parcours.

Schwieriger bezogen auf was?

Die Anzahl Hindernisse nimmt von Klasse zu Klasse zu – im «Beginners» sind es 10 bis 15, in der Klasse 3 dann 22 bis 25 Hindernisse. Ebenso wird der Abstand zwischen den Hindernissen von Klasse zu Klasse grösser. Und: Der Abstand des äussersten Hindernisses zum Führbereich beträgt in der «Beginners»-Klasse maximal 18 Meter, in der Klasse 3 können es bis zu 35 Meter sein. Den Hund auf diese Distanz nur mit Stimme und Körpersprache zu lenken, ist eine grosse Herausforderung.

Ändert sich der Parcours-Verlauf in jedem Wettkampf?

Ja, die Parcours-Gestaltung ist der Phantasie des Richters überlassen – sie muss aber den reglementarischen Vorgaben entsprechen. Das heisst: Die Hindernisse werden so gestellt, dass keine übermässig körperlich belastenden Wendungen nötig sind. Dabei sind Lauflinie vor und nach der Wendung, Tempoentwicklung, Winkel der Wendung und Distanzen zwischen den Hindernissen zu beachten. Fässer und Gatter werden maximal mit einem Winkel von 180° umlaufen.

Wer entscheidet, in welcher Klasse ein Team startet?

Die Klasse «Beginners» ist die so genannte «Motivationsklasse». Diese Klasse ist fakultativ. Man darf, muss aber nicht im «Beginners» starten. Ein Aufstieg in die Klasse 1 ist jederzeit möglich, egal, was für Resultate im «Beginners» erzielt worden sind. Im Reglement ist genau beschrieben, welche Kriterien für einen Aufstieg in die nächsthöhere Klasse gelten. Der Einstieg in der Klasse 1 ist Pflicht, man kann nicht direkt in der Klasse 3 starten.

Absolvieren grosse und kleine Hunde denselben Parcours?

Ja, die Parcourslänge ist innerhalb einer Klasse für alle Teams gleich. In den Anfangsjahren von «HoopAgi» sah das Reglement noch eine «Small»-Klasse für kleine Hunde (mit kürzeren Distanzen) vor. Mangels Nachfrage wurde diese aber wieder gestrichen.

Wie kann man sich als Hundeführer die Abfolge des Parcours merken, wenn diese von Lauf zu Lauf ändert?

Die Hindernisse sind mit Nummern versehen. Vor jedem Lauf gibt es ein so genanntes «Briefing», eine Parcours-Begehung ohne Hund. Während maximal 10 Minuten haben die Hundeführer Zeit, sich zu überlegen, wie sie ihren Hund stimmlich und körpersprachlich durch den Parcours führen.

Wird die Zeit während des Laufs gestoppt?

Ja, es gibt eine Zeitmessung – jedoch nur zur Kontrolle, dass die Maximalzeit von 2 Minuten nicht überschritten wird. Es geht im HoopAgi nicht darum, den Parcours möglichst schnell zu absolvieren. Die Maximalzeit beträgt in allen Klassen 2 Minuten. Überschreitet ein Team die Maximalzeit, werden die bis dahin nicht absolvierten Hindernisse als Fehler gewertet.

Gibt es verschiedene Arten von Läufen?

Ja, es wird unterschieden zwischen offiziellen Läufen, Fun-Läufen und Zusatzläufen. An einem Wettkampf werden maximal zwei offizielle Läufe durchgeführt. Die Resultate werden ins grüne Leistungsbüchlein («Aktivitätennachweis») eingetragen und sind entscheidend für einen allfälligen Aufstieg in die nächsthöhere Klasse. Fun-Läufe sind in allen 4 Klassen möglich, für die sich ein Team qualifiziert hat. Der Parcours ist identisch mit den offiziellen Läufen, jedoch wird das Resultat nicht eingetragen und es erfolgt keine Punktebewertung, sondern das Team erhält lediglich ein kurzes, mündliches Feedback vom Richter.

Und was versteht man unter einem Zusatzlauf?

Ein Zusatzlauf muss ebenfalls von einem Richter gezeichnet und aufgestellt werden. Es ist dem Veranstalter eines Wettkampfes überlassen, ob er Zusatzläufe anbieten will. Die Teilnahme ist freiwillig, der Lauf wird nicht bewertet und es erfolgt auch kein Richterfeedback.

Nach welchen Kriterien wird ein Lauf bewertet, wenn die Zeit keine Rolle spielt?

Jedes Team startet mit einer Maximalpunktzahl von 200 Punkten. Für einen komplett korrekt und innerhalb der Maximalzeit absolvierten Parcours erhält ein Team somit 200 Punkte. Für Fehler gibt es Punkteabzug.

Einige Beispiele für Fehler?

Der Hund rennt an einem Hindernis vorbei oder absolviert ein falsches Hindernis; wirft ein Hindernis um; kreist um die eigene Achse oder um den Hundeführer oder bleibt mitten im Parcours stehen. Wenn der Hund bei mehr als drei Gelegenheiten bellt, werden ebenfalls Punkte abgezogen – und natürlich auch, wenn der Hund während des Parcours anhaltend bellt.

Was versteht man unter einem Abbruch?

Bei einem Abbruch werden für die nicht absolvierten Hindernisse jeweils 10 Fehlerpunkte abgezogen. Beispiel: Verlässt der Hund die Parcourslinie und kann vom Hundeführer nicht mehr in den Parcours geschickt werden, wird der Lauf abgebrochen (vom Hundeführer selber oder vom Richter). Tritt der Hundeführer nach dem Start mit einem oder beiden Füssen aus dem Führbereich, erfolgt ebenfalls ein Abbruch.

Wann wird eine Disqualifikation ausgesprochen?

Ein harscher Umgang mit dem Hund wird mit einer Disqualifikation sanktioniert; ebenso, wenn der Hund den Wettkampfring verlässt oder sich im Parcours versäubert.

Wie wird man HoopAgi-Richter?

Um als Wettbewerbsrichter eingesetzt zu werden, braucht es eine besondere Ausbildung. Zur Ausbildung, die von der Kommission «Polydog» angeboten wird, werden interessierte Personen zugelassen, welche seit mindestens einem Jahr mit einem Hund in der Sparte HoopAgi aktiv und einen Wettbewerb der Klasse 1 mit der Bewertung «vorzüglich» abgeschlossen haben.

Wo erhält man ein Leistungsbüchlein?

Der «Aktivitätennachweis» kann gegen einen Betrag von 15 Franken an jedem HoopAgi-Wettkampf bezogen oder bei der Kommission Polydog bestellt werden.

Wie kommt man zu weiteren Informationen?

Auf der Internetseite der Kommission «Polydog», die die Sportart betreut, unter www.polydog.ch