Nahrungsergänzungsmittel

Von glänzender Fellpracht bis Gelenkgesundheit

In einer Zeit, in der die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Hunde immer mehr im Vordergrund stehen, gewinnt auch das Thema Nahrungsergänzungsmittel an Bedeutung. Während sie von einigen Hundehalter:innen als unverzichtbarer Bestandteil der Tiergesundheit angesehen werden, sehen andere in ihnen einen unnötigen Luxus oder sogar ein potentielles Risiko.

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit jedes Lebewesens. Eine ausgewogene Ernährung versorgt einen mit allen notwendigen Nährstoffen und kann präventiv gegen Krankheiten wirken. Doch trotz der Vielzahl an qualitativ hochwertigen Futtermitteln für Hunde auf dem Markt ist es nicht immer einfach, den individuellen Nährstoffbedarf jedes Vierbeiners zu decken. Hier kommen Nahrungsergänzungsmittel ins Spiel, die gezielt Defizite ausgleichen können.

Nicht alle Hunde benötigen Nahrungsergänzungsmittel. Bei solchen, die ein hochwertiges, ausgewogenes Futter erhalten und keine gesundheitlichen Probleme haben, ist die zusätzliche Gabe von Vitaminen und Mineralstoffen oft nicht notwendig und kann im schlimmsten Fall sogar zu einer Überdosierung führen. Anders sieht es bei Hunden mit besonderen Bedürfnissen aus. Dazu gehören ältere Hunde, Hunde mit bestimmten Erkrankungen, trächtige und säugende Hündinnen sowie Leistungshunde.

Verschiedene Anwendungsgebiete

Für die Gesundheit der Gelenke eignen sich Glucosamin, Chondroitin und MSM. Diese Substanzen können die Gesundheit des Knorpels fördern und Entzündungen lindern. Sie sind für ältere Hunde oder Hunde mit Arthritis oder Hüftgelenksdysplasie besonders wichtig. Die regelmässige Verabreichung kann die Beweglichkeit erhöhen und die Lebensqualität verbessern.

Omega-3-Fettsäuren sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt – insbesondere jene, die in Fischöl enthalten sind. Sie können Hautirritationen lindern und für ein glänzendes Fell sorgen. Zink und Biotin sind weitere wichtige Nährstoffe, die die Hautgesundheit unterstützen und Fellprobleme vorbeugen können.

L-Carnitin kann den Stoffwechsel anregen und so zur Gewichtsreduktion beitragen. Es ist für übergewichtige Hunde oder Hunde mit geringer Aktivität besonders geeignet. Proteine können die Muskelmasse erhöhen und sind daher für Sport- und Arbeitshunde wichtig.

Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen, die die Darmflora positiv beeinflussen können. Sie sind besonders hilfreich bei Verdauungsproblemen, Durchfall oder nach einer Antibiotika-Therapie. Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern.

Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäuren können die Herzgesundheit unterstützen. Das Coenzym Q10 ist an der Energieproduktion der Zellen beteiligt und kann die Herzleistung verbessern. Omega-3-Fettsäuren können die Blutfettwerte verbessern und so Herzkrankheiten vorbeugen.

Die Mariendistel wird traditionell zur Unterstützung der Leberfunktion eingesetzt. Sie enthält den Wirkstoff Silymarin, der antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Er kann die Leber vor Giftstoffen schützen und die Regeneration der Leberzellen fördern.

Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien können die Nierenfunktion unterstützen. Sie können Entzündungen und oxidativen Stress reduzieren, die zu Nierenschäden führen können.

Cranberry-Extrakt kann die Gesundheit der Harnwege fördern. Es enthält Proanthocyanidine, die das Anhaften von Bakterien an der Blasenwand verhindern können. So wird das Risiko von Harnwegsinfektionen verringert.

Nach einer Krankheit oder Operation können Nahrungsergänzungsmittel wie hochwertige Proteine, Aminosäuren und Vitamine die Genesung unterstützen. Sie können den Heilungsprozess beschleunigen und das Immunsystem stärken.

B-Vitamine wie B6 und B12 sowie Magnesium unterstützen das Nervensystem. Sie sind besonders bei nervösen oder ängstlichen Hunden zu empfehlen und können zur Entspannung beitragen.

Folsäure, Eisen und andere B-Vitamine können die Fruchtbarkeit fördern und sind besonders für trächtige und säugende Hündinnen relevant. Sie unterstützen die Entwicklung der Welpen und können Geburtskomplikationen vorbeugen.

Sport- und Diensthunde benötigen häufig Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung von Energie und Ausdauer. Hochwertige Proteine und Fette können in diesem Kontext wichtig sein, um den Muskelaufbau und die Energiebereitstellung zu fördern. L-Carnitin kann ebenfalls nützlich sein, da es die Fettverbrennung und damit die Energieproduktion unterstützt.

Ältere Hunde haben oft einen erhöhten Bedarf an verschiedenen Nährstoffen. Antioxidantien können das Immunsystem stärken, während Glucosamin und Chondroitin die Gelenkgesundheit fördern. Omega-3-Fettsäuren können altersbedingte Beschwerden wie Arthritis und kognitive Dysfunktion lindern.

Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel Parasiten nicht direkt abtöten können, stärken bestimmte Substanzen wie Knoblauch oder Kokosöl das körpereigene Abwehrsystem und verringern so die Anfälligkeit für Parasiten.

Risiken und Nebenwirkungen

Die Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht ohne Risiko. Eine Überdosierung von Vitaminen und Mineralstoffen kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Ausserdem besteht die Gefahr, dass Nahrungsergänzungsmittel unter Umständen Wechselwirkungen mit Medikamenten haben, die Ihr Hund bereits einnimmt. Daher sollte die Fütterung von Nahrungsergänzungsmitteln immer in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt erfolgen, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Bedürfnissen des Hundes entsprechen und richtig dosiert sind.