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Neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmässigen Tierarztbesuchen spielen Impfungen und Parasitenprophylaxe eine entscheidende Rolle, um unsere Hunde vor Krankheiten zu schützen. Diese präventiven Massnahmen sind nicht nur für die Gesundheit des eigenen Hundes wichtig, sondern auch für die öffentliche Sicherheit und den Schutz anderer Tiere, da sie helfen, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Impfungen schützen Hunde vor potenziell lebensbedrohlichen Krankheiten. Die Tollwutimpfung sowie die Grundimmunisierung sollte in den ersten Lebensmonaten erfolgen. Diese hochwirksamen Impfungen helfen, das Immunsystem des Hundes zu stärken und bilden eine Barriere gegen gefährliche Krankheitserreger. Regelmässige Auffrischungsimpfungen sind für einen dauerhaften Schutz unerlässlich.
In der Schweiz werden Hunde in der Regel gegen folgende Krankheiten geimpft:
Tollwut ist eine zoonotische Viruserkrankung, die für alle Säugetiere einschliesslich des Menschen tödlich verlaufen kann. Das Tollwutvirus befällt das zentrale Nervensystem und verursacht eine Enzephalitis (Gehirnentzündung). Die Infektion mit Tollwut erfolgt in der Regel durch den Biss eines infizierten Tiers.
Die Tollwut-Impfung ist innerhalb der Schweiz nicht mehr obligatorisch, sie wird jedoch für alle Hunde weiterhin dringend empfohlen. Bei der Einreise oder Wiedereinreise in die Schweiz ist eine Impfung gegen Tollwut obligatorisch. Deshalb ist es unbedingt empfehlenswert, den Impfschutz zu jeder Zeit aktuell zu halten.
Die Staupe ist eine hoch ansteckende und schwere Viruserkrankung, die verschiedene Organe des Hundes befallen kann. Von der Staupe sind vor allem junge, nicht geimpfte Hunde betroffen, sie kann aber auch bei älteren Tieren auftreten. Unbehandelt verläuft die Krankheit oft tödlich. Besonders gefährlich ist der Befall des zentralen Nervensystems, der zu irreversiblen Schäden führen kann. Die Ansteckung mit dem Staupevirus erfolgt hauptsächlich durch die Aufnahme von Aerosolen, d. h. durch Tröpfcheninfektion, die beim Niesen oder Husten infizierter Tiere in die Luft gelangen. Auch der direkte Kontakt mit Körpersekreten wie Speichel, Urin oder Blut eines infizierten Hundes oder anderen Tiers (z. B. Fuchs) kann zur Übertragung des Virus führen.
Die Impfung wird im Normalfall im Rahmen der Grundimmunisierung in Kombination mit anderen Impfstoffen verabreicht.
Die infektiöse Canine Hepatitis, verursacht durch das Adenovirus Typ 1, befällt vor allem die Leber des Hundes, kann aber auch andere Organe angreifen. Die Infektion erfolgt meist durch direkten oder indirekten Kontakt mit Urin, Blut, Speichel, Kot oder Nasenausfluss eines infizierten Tiers. Die Krankheit verläuft mild bis schwer und kann in gewissen Fällen auch tödlich enden.
Die Impfung wir im Normalfall im Rahmen der Grundimmunisierung in Kombination mit anderen Impfstoffen verabreicht.
Die Parvovirose ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die insbesondere bei Welpen und jungen Hunden schwere Symptome hervorrufen kann. Die Krankheit befällt vor allem den Verdauungstrakt und das Immunsystem und wird durch direkten Kontakt mit infiziertem Kot sowie kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen übertragen. Ohne angemessene tierärztliche Behandlung kann die Parvovirose schnell tödlich verlaufen.
Die Impfung wird im Normalfall im Rahmen der Grundimmunisierung in Kombination mit anderen Impfstoffen verabreicht.
Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die sowohl Hunde als auch Menschen befallen kann. Sie kann bei Hunden eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die von mild bis schwer und in vielen Fällen sogar tödlich verlaufen können. Die Krankheit wird durch das Bakterium Leptospira verursacht, das in der Umwelt, insbesondere in Wasser, Erde und Schlamm vorkommt. Die Infektion erfolgt, wenn Hunde mit dem Urin infizierter Tiere in Kontakt kommen oder kontaminiertes Wasser trinken. Die Impfung schützt gegen die verschiedenen Typen des Leptospira-Bakteriums.
Die Impfung wird im Normalfall im Rahmen der Grundimmunisierung in Kombination mit anderen Impfstoffen verabreicht.
Zwingerhusten ist eine hochansteckende Atemwegserkrankung des Hundes, die durch verschiedene Viren und Bakterien verursacht werden kann. Die häufigsten Erreger sind das Parainfluenzavirus und das Bakterium Bordetella bronchiseptica. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion, wenn ein infizierter Hund hustet oder niest. Enge Kontakte, z. B. in Tierheimen oder Tierpensionen, begünstigen die Verbreitung der Erreger. Darüber hinaus kann das Virus oder Bakterium auch über gemeinsam benutzte Wassernäpfe, Spielzeug oder durch direkten Kontakt mit kontaminierten Oberflächen übertragen werden.
Die Impfung wird im Normalfall im Rahmen der Grundimmunisierung in Kombination mit anderen Impfstoffen verabreicht.
Neben der Tollwutimpfung und der Grundimmunisierung gibt es weitere Impfungen, die für Hunde in Betracht gezogen werden können, um sie vor verschiedenen Krankheiten zu schützen. Diese zusätzlichen Impfungen werden oft als «Non-Core» bezeichnet. Zu diesen Impfungen gehören zum Beispiel:
Neben dem Impfschutz spielt die Parasitenprophylaxe eine ebenso wichtige Rolle. Parasiten wie Flöhe, Zecken, Würmer und andere Schädlinge können nicht nur unangenehme Beschwerden verursachen, sondern auch schwerwiegende Krankheiten übertragen. Die regelmässige Anwendung von Wurmkuren und wirksamen Parasitenmitteln ist deshalb eine wichtige Massnahme. Diese vorbeugenden Behandlungen schützen nicht nur den Hund selbst, sondern auch die Menschen in seiner Umgebung vor einer möglichen Ansteckung.
Flöhe sind kleine, flügellose Insekten, die auf der Haut des Hundes leben und sich von dessen Blut ernähren. Ein Flohbefall kann zu starkem Juckreiz, Hautirritationen, Haarausfall und allergischen Reaktionen führen. Flöhe vermehren sich schnell und können auch auf den Menschen übertragen werden.
Um einem Flohbefall vorzubeugen, können Präparate wie z. B. Spot-Ons, Parasitenhalsbänder oder Kautabletten verwendet werden. Diese enthalten Wirkstoffe, die die Flöhe abtöten oder ihre Fortpflanzung hemmen. Neben der Behandlung des Hundes sollte auch seine Umgebung regelmässig gereinigt werden, da sich Flöhe und ihre Eier in Teppichen, Polstern und anderen Gegenständen befinden können.
Zecken sind kleine Spinnentiere, die sich von Blut ernähren. Sie lauern auf Gräsern, Büschen und anderen Pflanzen und warten darauf, sich an einen Wirt zu heften. Zecken können gefährliche Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose und Babesiose auf den Hund übertragen. Zur Vorbeugung verwendet man Zeckenschutzmittel wie Spot-Ons, Sprays, Kauabletten oder Parasitenhalsbänder. Diese Produkte enthalten Wirkstoffe, die Zecken abwehren oder abtöten.
Besonders nach Spaziergängen in zeckenreichen Gebieten ist es wichtig, den Hund regelmässig nach Zecken abzusuchen. Wird eine Zecke gefunden, sollte sie sofort entfernt werden, um das Risiko einer Krankheitsübertragung zu verringern. Verwenden Sie dazu eine Zeckenzange oder -pinzette und ziehen Sie die Zecke vorsichtig heraus, ohne sie zu quetschen. Achten Sie darauf, dass der Mundapparat der Zecke nicht in der Haut des Hundes steckenbleibt.
Haarlinge und Milben sind winzige Parasiten, die auf der Haut des Hundes leben und verschiedene Hautprobleme verursachen können. Haarlinge sind sichtbare, flügellose Insekten, während Milben mikroskopisch kleine Spinnentiere sind. Beide können Juckreiz, Haarausfall, Hautirritationen und Entzündungen verursachen.
Eine regelmässige Pflege des Hundes, einschliesslich Bürsten und Baden, kann helfen, Haarlinge und Milben zu bekämpfen. Es gibt auch spezielle Shampoos, Spot-Ons, Sprays, Parasitenhalsbänder oder Kautabletten, die gegen diese Parasiten wirksam sind.
Würmer sind innere Parasiten und können den Magen-Darm-Trakt des Hundesbefallen. Es gibt verschiedene Arten von Würmern, z. B. Spulwürmer, Hakenwürmer, Bandwürmer und Peitschenwürmer. Wurmbefall kann zu Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, einem aufgeblähten Bauch und einer schlechten Kondition führen.
Ihr Tierarzt kann Ihnen ein individuelles Entwurmungsprogramm auf der Grundlage des Alters, der Grösse und der Lebensumstände Ihres Hundes empfehlen. Es gibt verschiedene Entwurmungsmittel wie Tabletten oder Pasten, die je nach Wurmart und Alter des Hundes eingesetzt werden können. Die Entwurmung sollte regelmässig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Hund frei von Würmern bleibt.
Herzwürmer sind in weiten Teilen Süd-, Mittel- und Osteuropas verbreitet. Herzwurmerkrankungen werden durch Stechmücken übertragen und können lebensbedrohlich sein. Die Larven werden durch den Stich einer infizierten Mücke auf den Hund übertragen und entwickeln sich zu ausgewachsenen Würmern, die das Herz und die umliegenden Blutgefässe befallen. Ein Herzwurmbefall kann zu Atembeschwerden, Husten, Gewichtsverlust und Herzproblemen führen.
Die Vorbeugung gegen Herzwurmerkrankungen erfolgt durch Medikamente, die in Form von Tabletten oder Injektionen erhältlich sind. Diese töten die Herzwurmlarven ab, bevor sie sich entwickeln können. Insbesondere bei Reisen in Länder, in denen Herzwürmer weit verbreitet sind, ist es ratsam, nach Anweisung des Tierarztes vorbeugende Medikamente zu verabreichen.
Die Leishmaniose ist eine parasitäre Erkrankung, die durch Sandmücken übertragen wird und sowohl Hunde als auch Menschen befallen kann. Sandmücken der Gattung Phlebotomus sind vor allem im Mittelmeerraum, in Afrika und im Nahen Osten verbreitet. Symptome bei Hunden sind Hautläsionen, Haarausfall, Gewichtsverlust und Nierenprobleme.
Zur Vorbeugung sollten Hunde in Gebieten, in denen Sandmücken vorkommen, unbedingt entsprechend geschützt werden. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund mit geeigneten Insektenschutzmitteln behandelt wird. Diese sind als Halsbänder, Spot-On-Tropfen oder Sprays erhältlich und enthalten Substanzen, die Sandmücken abwehren. Zudem ist es ratsam, den Aufenthalt im Freien in der Dämmerung und nachts einzuschränken, da die Sandmücken dann besonders aktiv sind.
Wenn Sie mit dem Hund ins Ausland verreisen möchten, dann informieren Sie sich vorab rechtzeitig über das Vorkommen von Parasiten und die von ihnen übertragenen Krankheiten im Reiseland. Unter www.esccap.ch finden Sie einen entsprechenden Reisetest. Mit einem Klick auf Ihr Urlaubsziel auf der Europakarte erhalten Sie eine Übersicht mit allen wichtigen Informationen zum Parasitenschutz für Ihren Hund.
Das «European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP)» ist eine in Grossbritannien eingetragene Vereinigung. Ihr Ziel ist es, fundierte Informationen zur Verfügung zu stellen, um Hunde und Katzen, Kleinsäuger sowie Pferde – aber auch den Menschen (Stichwort: Zoonosen) – möglichst effizient vor einem Befall mit Parasiten und dessen Folgen zu schützen. Angesprochen werden vor allem Tierärzt:innen, veterinärmedizinische Fachangestellte und Tierhalter:innen.
ESCAPP Schweiz ist Jahr 2008 als Fachgruppe der Schweizerischen Vereinigung für Kleintiermedizin SVK-ASMPA gegründet worden.