Vorsorgeuntersuchungen

Ein Grundstein für langfristige Gesundheit

Wie beim Menschen dienen regelmässige Vorsorgeuntersuchungen auch bei unseren Vierbeinern dazu, deren Gesundheit zu überwachen und zu erhalten. Doch warum sind diese Untersuchungen so wichtig und welche Aspekte werden dabei berücksichtigt?

Frühzeitige Erkennung von Krankheiten

Ein zentraler Aspekt der Vorsorgeuntersuchungen ist die Früherkennung von Krankheiten. Herz-, Lungen- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes können schleichend verlaufen, eine frühzeitige Erkennung ermöglicht eine schnellere und oft erfolgreichere Behandlung.

Hunde, insbesondere grössere Rassen und Senioren, sind häufig von Gelenkproblemen betroffen. Arthrose oder Hüftgelenksdysplasie können die Lebensqualität eines Hundes erheblich beeinträchtigen. Regelmässige Kontrollen helfen, diese Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten. Dazu gehören beispielsweise Gewichtsmanagement, angepasste Bewegung, Physiotherapie und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung oder Nahrungsergänzung.

Parasitenprophylaxe und Impfungen

Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer können nicht nur lästig sein, sondern auch eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit des Hundes darstellen. Sie können Krankheiten übertragen, im Falle von Würmern auch auf den Menschen. Eine regelmässige Entwurmung und der Einsatz von Floh- und Zeckenmitteln sind daher unverzichtbar. Tierärzt:innen können Sie individuell beraten, welche Prophylaxe für Ihren Hund am besten geeignet ist.

Auch Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Sie schützen vor gefährlichen Infektionskrankheiten wie Tollwut, Staupe, Parvovirose und weiteren Krankheiten. Wenn eine Reise ins Ausland geplant ist, ist es besonders wichtig, rechtzeitig vor der Abreise sicherzustellen, dass alle notwendigen Impfungen und Gesundheitsmassnahmen für das Zielland auf dem neuesten Stand sind. Einige Krankheiten, die in anderen Ländern weit verbreitet sind, zum Beispiel Leishmaniose oder Babesiose, können durch Impfungen nicht vollständig verhindert werden, aber es gibt vorbeugende Behandlungen, die das Infektionsrisiko minimieren können.

Die Wahl der Tierärztin oder des Tierarztes: Worauf sollten Sie achten?

Bei der Wahl einer Tierärztin oder eines Tierarztes sollten Sie darauf achten, dass er nicht nur fachlich kompetent ist, sondern auch eine gute Beziehung zu Ihrem Hund aufbauen kann. Ebenso wichtig ist eine saubere und gut organisierte Praxis mit moderner medizinischer Ausstattung. Empfehlungen von anderen Hundebesitzer:innen oder Rezensionen können bei der Auswahl helfen.

Medical Training

Einige Tierarztpraxen bieten ein sogenanntes «Medical Training» an. Mit dieser Methode können Hunde bestmöglich auf medizinische Behandlungen und Untersuchungen vorbereitet werden. Das Training basiert auf positiver Verstärkung und soll dem Hund helfen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Dabei lernen die Hunde, Behandlungen und Untersuchungen möglichst stressfrei zu tolerieren. Dies geschieht durch schrittweise Annäherung und Belohnung. So kann beispielsweise das Berühren bestimmter Körperteile geübt werden, um den Hund auf eine klinische Untersuchung vorzubereiten.

Besonders Hunde, die bereits negative Erfahrungen mit Tierarztbesuchen gemacht haben oder generell ängstlich und unsicher sind, können von einem Medical Training enorm profitieren. Es hilft ihnen, Vertrauen zur Tierärztin oder zum Tierarzt aufzubauen und medizinische Routinen ohne Panik zu erleben. Langfristig kann dies zu stressfreien Tierarztbesuchen führen und erleichtert die Gesundheitsvorsorge erheblich.