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«Bindung Hund-Mensch», «Führigkeit», «Geschicklichkeit» und «Nasenarbeit»: Aus diesen vier Kategorien besteht «SpassSport», eine Hundesportart, die Mensch und Hund polysportiv fordert und fördert. In erster Linie steht dabei aber – der Name ist Programm – der Spass im Vordergrund.
Als die Sportart in der Schweiz ins Leben gerufen wurde, lautete das Hauptziel, Spass und Sport zu verbinden. So heisst es im Reglement: «Ehrgeiz in allen Ehren – SpassSport soll ein Sport sein, in dem Hund und Mensch zusammen Spass erleben und mit Engagement und Freude die gestellten Aufgaben zu erfüllen versuchen.»
«SpassSport» besteht aus den vier Kategorien «Bindung Hund-Mensch», «Führigkeit», «Geschicklichkeit» und «Nasenarbeit». Pro Kategorie gibt es 5 Übungen – total sind es also deren 20. Der Wettkampfleiter lost am Vortag pro Kategorie jeweils drei der fünf Übungen aus. Das bedeutet, dass ein Wettkampf nicht immer nach gleichem Muster abläuft – abhängig davon, was geprüft wird. Das sorgt zusätzlich für Abwechslung.
In «SpassSport» werden Mensch und Hund polysportiv gefordert. Einerseits werden Elemente der Grunderziehung spielerisch verpackt, andererseits geht es um die Geschicklichkeit von Mensch und Hund – und auch die Nase des Hundes kommt nicht zu kurz. Verwendet wird bei allen Übungen Material aus dem Alltag, respektive Gegenstände und Objekte, die auf einem gut geführten Hundetrainingsplatz in der Regel vorhanden sind.
Eine der fünf Übungen ist ein «Slalom um Alltagsgegenstände.» Die Aufgabe besteht darin, dass der Hundeführer seinen abgeleinten Hund ohne Worte und ohne den Hund zu berühren entlang einer Sägemehllinie im Slalom um zehn Alltagsgegenstände (beispielsweise Stuhl, Spritzkanne, Plüschtier oder ähnliches) herum führt – also rein körpersprachlich.
Nein, das Ziel ist bei «SpassSport» nicht, eine Übung möglichst schnell zu absolvieren. Jedoch gibt es bei jeder Übung eine Zeitlimite von 1 Minute, die nicht überschritten werden darf. Wird ein Team innert dieser Frist nicht fertig mit der Übung, wird bewertet, was innerhalb der Frist gezeigt wurde.
Beim so genannten «Detachieren» stehen Hundeführer und Hund zehn Schritte von zwei Holzpodesten entfernt, die mit einem Abstand von fünf Schritten zueinander aufgestellt sind. Auf Anweisung des Wettkampfbewerters muss der Hund entweder auf das linke oder das rechte Podest geschickt werden und dort während 3 Sekunden ruhig verharren. Der Hundeführer darf dazu seinen Standort nicht verlassen.
Eine Übung besteht darin, dass der Hundeführer seinen Hund motiviert, in oder auf einen Autopneu zu stehen und 3 Sekunden zu verharren. Eine andere Übung ist das Springen durch einen Hula-Hoop-Reifen. Im Zickzack durch die Beine des Hundeführers gehen und ein frei wählbares Kunststück zeigen gehören ebenfalls in diese Kategorie.
Der Hund muss beispielsweise beweisen, dass er seinen persönlichen Gegenstand inmitten von fremden Gegenständen erkennt und diesen dem Hundeführer zurückbringt. Bei einer anderen Übung wird der persönliche Gegenstand versteckt, sodass er nicht mehr sichtbar ist – der Hund muss jetzt seine Nase einsetzen, nach dem Gegenstand suchen und diesen dem Hundeführer bringen.
Dies liegt ganz im Ermessen des Übungsleiters, respektive der Trainerin. Dank der Vielfalt von 20 verschiedenen Übungen kann das Training sehr abwechslungsreich gestaltet werden. Manche Teams beherrschen die Geschicklichkeits-Übungen sehr schnell, haben dafür mehr Trainingsbedarf in der Kategorie «Bindung Mensch-Hund»; bei anderen ist es umgekehrt. Sicher ist: Ein gut geführtes «SpassSport»-Training ist nie langweilig – weder für Mensch noch Hund.
Absolut – die Übungen sind so konzipiert, dass sie mit jedem Hund machbar sind. An Wettkämpfen startberechtigt sind gemäss Reglement «alle Hunde, unabhängig von Grösse, Rasse oder Abstammungsurkunde». Das Mindestalter für einen Wettkampf beträgt 9 Monate.
Mehrmaliges bellen, jaulen oder winseln wird mit Punktabzug bestraft. Bellt, jault, winselt ein Hund beim Arbeitsbeginn ein- oder zweimal kurz, wird dies ohne Punkteabzug toleriert.
Die meisten «SpassSport»-Wettkämpfe finden outdoor statt – auf einem Trainingsplatz eines kynologischen Vereines oder einer Hundeschule. Alle Aufgaben werden im selben oder in mehreren Wettkampfringen vor Ort gezeigt, ein Verschieben ins Gelände (wie in vielen anderen Hundesportarten üblich) ist im «SpassSport» nicht nötig. Dies vereinfacht den Ablauf sowohl für Wettkampforganisatoren als auch für Teilnehmer – und macht einen Wettkampf auch für Publikum interessant. Natürlich können die einzelnen Übungen aber auch indoor trainiert werden.
Ja, innerhalb derselben Stufe zeigen die Teams die gleichen Übungen. Jedoch gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade: Die Stufe A gilt als die Einsteigerstufe, danach folgen Stufe B1 und B2. Die Übungen sind vom Inhalt her ähnlich, doch erhöhen sich die Anforderungen von Stufe zu Stufe. Begonnen wird immer in der Stufe A. Mit den später dazu gekommenen Stufen «B+» und «Total» gibt es aktuell fünf verschiedene Stufen.
Nein, das würde den zeitlichen Rahmen eines Wettkampfes sprengen. Bei der Stufe «Total» werden vom Richter 4 Übungen aus der Stufe A und je 6 Übungen aus den Stufen B1 und B2 ausgewählt. Sprich, ein Team muss also alle Übungen aus allen drei Stufen beherrschen, um in der Stufe «Total» starten zu können.
In der Stufe A gibt es pro Disziplin die Qualifikation «vorzüglich» (2 Punkte), «sehr gut» (1 Punkt) und «mangelhaft» (0 Punkte). In der Stufe B1 und B2 sieht die Bewertungstabelle ebenfalls ein «vorzüglich» (3 Punkte), ein «sehr gut» (2 Punkte), ein «gut» (1 Punkt) und ein «mangelhaft» (0 Punkte) vor. Die Punktevergabe ist abhängig davon, ob ein Team eine Aufgabe fehlerfrei, mit kleineren Beanstandungen oder gar nicht ausführt.
Im «SpassSport» wird bewusst nicht von «Richtern» gesprochen, sondern von so genannten «Wettkampfbewertern». Um als Wettkampfbewerter eingesetzt zu werden, braucht es – im Unterschied zu vielen anderen Hundesportarten – keine besondere Ausbildung. Sprich: Als Wettkampfbewerter können fähige Personen des Wettkampfveranstalters oder anderer SKG-Sektionen eingesetzt werden. Sie müssen Mitglieder von SKG-Sektionen sein.
Nein, es gibt keine Lizenzen. Jedoch benötigt jedes Team ein grünes Leistungsbüchlein, das «Aktivitätennachweis» genannt wird und gegen den Betrag von 15 Franken bei der Kommission Polydog bezogen werden kann. Auch eine SKG-Mitgliedschaft, respektive Mitgliedschaft in einem Verein, ist für die Prüfungsteilnahme im «SpassSport» nicht zwingend.
Auf der Internetseite der Kommission «Polydog», die die Sportart betreut, unter www.polydog.ch