Jugend+Hund

Gemeinsam wachsen in einer Welt voller Abenteuer und Loyalität

Der Turnverein hat die Jugendriege, der Fussballclub die Junioren-Abteilung – und die «Hündeler» rekrutieren ihren Nachwuchs mit «Jugend+Hund». In schweizweit rund 70 regionalen Gruppen treffen sich Kinder und Jugendliche mit ihren Hunden regelmässig zum gemeinsamen Training.

Was wird in einer «Jugend+Hund»-Lektion gemacht?

Hauptziel ist, Kinder im fairen, geduldigen Umgang mit dem Hund anzuleiten, ihnen die Freude an gemeinsamen Aktivitäten zu vermitteln und abwechslungsreiche Trainings mit Spiel und Spass zu bieten. Sie erhalten einen Einblick in verschiedene Hundesportarten und können diese mit ihren Vierbeinern auch gleich selber ausprobieren. Die Grundlagen der Hunde-Erziehung werden ebenso vermittelt wie theoretisches Wissen – alles kindergerecht aufbereitet und verpackt. Vor allem aber steht viel Bewegung für Zwei- und Vierbeiner auf dem Programm – mit Agility, Dogcross, Junior-Handling, Canin-Cross, Militarys und Geländespielen. Und nicht zuletzt ist das Zusammensein mit Gleichaltrigen ebenfalls ein wichtiger Aspekt.

Wo gibt es Trainingsgruppen?

Aktuell gibt es in der Schweiz rund 70 regionale Trainingsgruppen, die in der Regel einem kynologischen Verein angeschlossen sind und von speziell ausgebildeten «Jugend+Hund»-Leiter*innen geführt werden. Die Kontaktdaten der einzelnen Gruppen sind auf der Internetseite der Kommission «Jugend+Hund» aufgeführt. Daneben gibt es zum Teil auch in privaten Hundeschulen Angebote speziell für Kinder und Jugendliche.

Wer kann teilnehmen?

Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 20 Jahren. Kinder, die selber keinen Familienhund haben, können auch mit einem geeigneten «Leih-Hund» aus der Verwand- oder Nachbarschaft teilnehmen.

Welche Voraussetzungen muss der Hund erfüllen?

Der Hund ist mindestens 24 Monate alt, kennt die Situation in einer Hundeschule (mehrere Hunde gleichzeitig auf dem Trainingsplatz) und verfügt über einen guten Grundgehorsam. Diesen zu erarbeiten, liegt in der Verantwortung der Eltern. Konkret: Idealerweise besuchen die Eltern mit dem Hund vorgängig Erziehungs- oder Familienhundekurse. Während dem Training sind die Eltern nicht dabei. Der Hund muss gesund und verträglich sein. Alle Rassen und auch Mischlingstiere sind zugelassen. Wichtig ist, dass das Kind den Hund kräftemässig unter Kontrolle halten kann. Für jüngere, kleinere Kinder sind darum kleine bis mittelgrosse Tiere besser geeignet.

Wann und wie häufig findet das Training statt?

In manchen Gruppen wird jeden Mittwochnachmittag trainiert, in anderen am Samstagmorgen im 14-Tages-Rhythmus; wieder andere trainieren unter der Woche am frühen Abend. Wochentag, Rhythmus und Dauer variieren von Gruppe zu Gruppe. Manche sind das ganze Jahr aktiv, andere machen einen Frühlings- und Herbstkurs und im Winter eine Pause. Am besten informiert man sich direkt bei den einzelnen Gruppen.

Was kostet die Teilnahme?

Die Preisgestaltung liegt im Ermessen der einzelnen Gruppen. Der Ehrenkodex von Jugend+Hund empfiehlt einen Trainingsbeitrag pro Lektion von maximal 10 Franken pro Kind.

Wer kann eine «Jugend+Hund»-Gruppe leiten?

Die SKG bietet für Personen, die sich in der Jugendarbeit engagieren möchten, eine spezifische Ausbildung zum/zur «Jugend+Hund»-Leiter/in an. Die Grundausbildung (Brevet 1) dauert 4 Tage und wird mit einer theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Vermittelt werden nebst dem nötigen Basiswissen die wichtigsten Sicherheitsregeln im Umgang mit Kindern und Hunden – und die Teilnehmer erhalten viele praktische Ideen für die Gestaltung kindgerechter Lektionen. Nach dem Brevet 1 bietet das Brevet 2, das modulartig aufgebaut ist, die Möglichkeit, sein Wissen in einzelnen Fachgebieten zu vertiefen. Damit das Leiterbrevet aktiv bleibt, muss alle zwei Jahre ein Fortbildungskurs besucht werden.

Welche Angebote gehören zu «Jugend+Hund»?

Herzstück sind die schweizweit rund 70 Gruppen, die sich regelmässig zum Training treffen. Einige von ihnen bieten zudem Ferienpass-Aktivitäten und Sommerlager an. Letztere werden von der SKG finanziell unterstützt, sofern sie von brevetierten «Jugend+Hund»-Leiter*innen organisiert werden. Mit der Rule-Prüfung gibt es zudem eine spezielle Hundesport-Prüfung für Kinder und Jugendliche.

Worum geht es bei der Rule-Prüfung?

Die Rule-Prüfung ist eine Hundesportprüfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Pro Jahr werden in der Schweiz 6 bis 8 Prüfungen angeboten. Gestartet wird in 2 Alterskategorien (9 bis 20 sowie 21 bis 26) und in den vier Schwierigkeitsstufen Rule PreBeginners, Rule Beginners, Rule 1 und Rule 2. Jedes Jahr gibt es eine Schweizermeisterschaft. Geprüft werden die drei Fächer Unterordnung, Agility und Junior-Handling, in den oberen Klassen gibt es zusätzlich eine schriftliche Theorie-Prüfung mit Fragen rund um die Hundehaltung.

Seit wann gibt es «Jugend+Hund»?

Die SKG engagiert sich seit über 30 Jahren in der Jugendförderung, hat dafür eigens eine spezielle Kommission ins Leben gerufen und unterstützt nicht nur Lager-Aktivitäten, sondern auch die Ausbildung der Leiter*innen finanziell.

Was bringt Kindern und Jugendlichen das Mitmachen bei «Jugend+Hund»?

«Jugend+Hund» ist weit mehr als nur ein Hundeerziehungskurs für Kinder. Das Nachwuchsförderungsprojekt der SKG vermittelt Kompetenzen fürs Leben. Im Umgang mit dem Vierbeiner lernen Kinder und Jugendliche, Verantwortung zu übernehmen, Geduld zu haben, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt; selbstbewusst aufzutreten und auf eine klare Körpersprache und verständliche Signale zu achten. Zudem sind in Jugend+Hund-Trainings schon viele dauerhafte Freundschaften entstanden.

Wo findet man Informationen?

Auf der Internetseite www.tkjh.ch sind die Kontaktdaten der lokalen Trainingsgruppen, Informationen zur Rule-Prüfung, Lageraktivitäten und vielem anderen mehr aufgeführt.