Lebensumstände

Ein Hund, viele Veränderungen: So wirkt sich ein Vierbeiner auf Ihre Lebensumstände aus.

Ein treuer Blick, ein wedelnder Schwanz, ein fröhliches Bellen – der Hund, oft als bester Freund des Menschen bezeichnet, hat in vielen Herzen einen festen Platz. Als Begleiter, Spielkamerad und Familienmitglied erfüllt er das Leben zahlreicher Menschen mit Freude. Doch die Anschaffung eines Hundes sollte mehr sein als eine spontane Herzensentscheidung. Es ist eine lebenslange Verantwortung, die sich auf die Lebensumstände auswirkt. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Aspekte, die es zu beachten gilt.

Zeitbedarf

Die Entscheidung, einen Hund in die Familie aufzunehmen, ist für viele Menschen ein Schritt zu mehr Lebensfreude und Gesellschaft. Diese Entscheidung bringt aber auch eine Reihe von Verpflichtungen mit sich. Eine der wichtigsten ist der Zeitaufwand, den die artgerechte Haltung eines Hundes erfordert.

Beginnen wir mit den Grundbedürfnissen eines Hundes: Futter, Wasser und Bewegung. Wie viel Zeit Sie für die Fütterung Ihres Hundes aufwenden müssen, hängt von der Art der Fütterung ab. Bei industriell hergestelltem Futter ist der Zeitaufwand geringer als bei Rohfütterung oder selbst zubereitetem Futter. Neben der Ernährung sind Bewegung und Beschäftigung weitere Grundbedürfnisse Ihres Vierbeiners. Der Zeitaufwand für Spaziergänge kann je nach Rasse und Bewegungsdrang des Hundes variieren. Im Durchschnitt braucht ein Hund etwa zwei bis drei Stunden Bewegung und geistige Auslastung pro Tag. Dazu gehören alle Aktivitäten, die Abwechslung in den Alltag bringen, zum Beispiel ausgedehnte Spaziergänge, das Erkunden neuer Umgebungen, Begegnungen mit anderen Menschen und Hunden, gemeinsames Spielen, Training, Hundesport und vieles mehr.

Zusätzlich zu den täglichen Verpflichtungen gibt es auch Pflegeaufgaben, die regelmässig, wenn auch nicht täglich, erledigt werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel die Fell-, Zahn-, Ohren- und Krallenpflege sowie Tierarztbesuche, Impfungen und die Parasitenprophylaxe. Wenn ein Welpe bei Ihnen einzieht, erhöht sich der Zeitaufwand erheblich. Vor allem in den ersten Wochen brauchen Welpen besondere Aufmerksamkeit. Planen Sie am besten einen Urlaub von –zwei bis drei Wochen ein, um die Eingewöhnung für Ihr neues Familienmitglied so angenehm wie möglich zu gestalten. So haben Sie auch genügend Zeit, die Grundsteine der Erziehung zu legen.

Wohnsituation

Wenn der Hund täglich genügend Auslauf hat und geistig gefordert wird, hat er zuhause in der Regel ein grosses Ruhebedürfnis. Die Wohnungsgrösse spielt dann eine untergeordnete Rolle. Problematisch kann jedoch beispielsweise die Haltung eines grossen Hundes in einer Einzimmerwohnung sein, da Mensch und Hund kaum individuelle Rückzugsmöglichkeiten haben. Ideal ist ein Haus oder eine Wohnung mit einem eingezäunten Garten oder mit Zugang zu einer Wiese, einem Wald oder einem Park in der Nähe. Ein wichtiger Vorteil von ebenerdigen Wohnungen ist die Barrierefreiheit. Gerade für Welpen und ältere Hunde ist es im Hinblick auf die Gelenke von Vorteil, wenn sie nicht regelmässig Treppen steigen müssen.

Manche Hunde neigen dazu, Haus und Garten zu bewachen, was zu unerwünschtem Bellen führen kann. Das kann nicht nur die Nachbarn stören, sondern auch den Hund unnötig stressen. In solchen Fällen kann ein Sichtschutzzaun oder eine dichte Bepflanzung am Grundstücksrand Abhilfe schaffen.

Achtung:
In vielen Mietwohnungen sind Hunde nicht erlaubt oder es gibt bestimmte Einschränkungen hinsichtlich Rasse, Grösse oder Anzahl der Hunde. Prüfen Sie deshalb unbedingt vorgängig Ihren Mietvertrag oder kontaktieren Sie die Verwaltung, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Arbeitssituation

Hunde sind nicht nur treue Begleiter in der Freizeit, sondern können sich auch am Arbeitsplatz positiv auswirken. Ein «Bürohund» kann das Arbeitsklima verbessern, Stress reduzieren und sogar die Gesundheit der Mitarbeiter:innen fördern. Es gibt durchaus Arbeitgeber:innen, die erlauben, dass der Hund mit zur Arbeit kommt. Dies ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel und nicht in allen Unternehmen möglich. Es ist wichtig, vorherige Absprachen mit Ihrem Arbeitgeber und Ihren Kolleg:innen zu treffen, um sicherzustellen, dass es keine Einschränkungen oder Probleme gibt. Ohne diese Zustimmung kann es zu rechtlichen Konsequenzen kommen: Abmahnungen oder sogar Kündigungen können die Folge sein.

Denken Sie daran, dass nicht jeder Hund für das Büroleben geeignet ist. Während einige Hunde die Gesellschaft und die neue Umgebung mögen, könnten andere gestresst oder unruhig reagieren. Es liegt in der Verantwortung der Besitzerin oder des Besitzers, das Wohlbefinden des Tieres zu beurteilen und sicherzustellen, dass es sich in der Arbeitsumgebung wohl fühlt.

Was, wenn der Hund nicht mit zur Arbeit darf?

Hunde sind soziale Wesen und brauchen Gesellschaft und Zuwendung. Wenn Sie den ganzen Tag arbeiten, sollten Sie sich daher vor und nach der Arbeit genügend Zeit für Ihren Hund nehmen und ihn geistig und körperlich auslasten. Wenn niemand zu Hause ist, der sich um den Hund kümmern kann, sollten Alternativen wie Spazierdienst, Hundetagesstätte, Hundesitter:in oder eine Vertrauensperson, die sich während der Abwesenheit um den Hund kümmert, unbedingt in Betracht gezogen werden.

In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Regelung in definierten Stunden, wie lange ein Hund maximal allein gelassen werden darf. Stattdessen wird von den Hundehaltenden erwartet, dass sie auf die Bedürfnisse ihres Hundes Rücksicht nehmen. Das Schweizer Tierschutzgesetz betont jedoch, dass Tieren keine unnötigen Leiden, Schmerzen oder Schäden zugefügt werden dürfen und dass ihre Bedürfnisse angemessen befriedigt werden müssen. Das bedeutet, dass Hundehalter:innen dafür sorgen müssen, dass ihre Hunde genügend Auslauf, Sozialkontakte und regelmässig die Möglichkeit haben, ihre Geschäfte zu verrichten.

Nach Ansicht des Schweizer Tierschutz STS sollten Hunde pro Tag generell nicht länger als drei bis höchstens vier Stunden alleine gelassen werden. Längere Zeiträume können auf Dauer zu Angst, Langeweile und Verhaltensproblemen führen. Besitzer:innen von Welpen und Junghunden sollten besonders vorsichtig sein, da junge Tiere weniger Zeit allein verbringen können, ohne dass dies negative Auswirkungen hat. Ältere oder kranke Hunde benötigen möglicherweise ebenfalls besondere Aufmerksamkeit.

Familie

Bevor der Hund einzieht, ist es wichtig sicherzustellen, dass alle Familienmitglieder mit der Entscheidung einverstanden sind. Dazu gehört ein offenes Gespräch über die Verantwortlichkeiten, die ein Hund mit sich bringt. Insbesondere wenn beide Partner berufstätig sind, muss geklärt werden, wer für Spaziergänge, Fütterung und Tierarztbesuche zuständig ist.

Besonders bei Familien mit Kindern sollte darauf geachtet werden, dass der Hund kinderfreundlich ist und ein ruhiges und geduldiges Naturell hat. Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen, daher ist es wichtig, klare Regeln und Grenzen für die Interaktion zwischen Kindern und Hunden festzulegen. So kann für beide Seiten eine sichere Umgebung geschaffen werden.

Regeln für ein harmonisches Zusammenleben:

  • Kinder sollten den Hund nicht beim Fressen oder Schlafen stören.
  • Der Umgang mit dem Hund sollte immer unter Aufsicht eines Erwachsenen stattfinden.
  • Klare Kommandos und Regeln helfen Kind und Hund, sich besser zu verstehen.

Wenn bereits andere Haustiere im Haushalt leben, sind Geduld und eine behutsame Herangehensweise erforderlich. Die ersten Begegnungen sollten kontrolliert und schrittweise erfolgen, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Ausserdem ist es ratsam, jedem Tier einen eigenen Rückzugsort zum Fressen und Schlafen zur Verfügung zu stellen.