Stubenreinheit

Wie wird mein Welpe Stubenrein?

Eine der ersten Aufgaben einer neuen Hundebesitzerin oder eines neuen Hundebesitzers ist es, seinem Welpen beizubringen, sein Geschäft draussen zu verrichten. Dieser Prozess kann etwas Geduld erfordern, aber mit den richtigen Strategien und dem Verständnis für die Bedürfnisse Ihres Welpen wird dieser bald stubenrein sein.

Sie werden schnell feststellen, dass sich ein Welpe viel häufiger erleichtern muss als ein ausgewachsener Hund. Dafür gibt es verschiedene, vor allem physiologische Gründe. Ein wesentlicher Grund ist die kleinere Blase, die nur eine begrenzte Menge Urin aufnehmen kann. Ausserdem ist das Futter für Welpen in der Regel nährstoffreicher. Dies führt zu einer schnelleren Verdauung und damit zu häufigerem Stuhlgang. Es ist also nicht nur die Blase, die schneller gefüllt ist, sondern auch der Darm, der aktiver ist. Die Kontrolle über Blase und Darm ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Die Muskulatur und das Nervensystem, die für diese Kontrolle verantwortlich sind, haben sich bei einem Welpen noch nicht voll entwickelt. Deshalb kann er seine Ausscheidungen noch nicht so gut kontrollieren wie ein erwachsener Hund. Nicht zu vergessen ist auch die Nieren. Bei einem Welpen sind diese noch nicht so leistungsfähig wie bei einem ausgewachsenen Hund. Sie filtern das Blut schneller und produzieren daher mehr Urin.

Dies sind alles Gründe für häufigere Toilettenpausen, doch es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu: Welpen befinden sich in einer intensiven Entwicklungsphase. Sie müssen erst lernen, wo und wann sie sich erleichtern dürfen. Um Unfälle im Haus zu vermeiden und dem Welpen beizubringen, dass er sein Geschäft ausschliesslich draussen verrichten soll, ist es ratsam, ihm regelmässig Gelegenheit dazu zu geben.

Das Timing ist entscheidend

Eine Faustregel: In den ersten acht Wochen sollte der Welpe etwa alle eine bis zwei Stunden ins Freie gebracht werden und zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat etwa alle zwei Stunden. Ab dem fünften Lebensmonat können viele Welpen bereits viert Stunden oder länger warten. Zusätzlich sollten Sie Ihren Welpen bei folgenden Situationen nach draussen bringen, um ihm zu helfen, sich an die «Toilettenroutine» zu gewöhnen:

Die meisten Welpen müssen nach dem Aufwachen gleich ihr Geschäft verrichten. Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Welpen deshalb sofort nach dem Aufwachen nach draussen bringen.

Füttern Sie Ihren Welpen zu festen Zeiten, damit Sie besser vorhersagen können, wann er sein Geschäft erledigen muss. Bringen Sie ihn etwa zehn bis zwanzig Minuten nach dem Fressen oder Trinken nach draussen.

Aktivität und Aufregung regen die Verdauung an. Bringen Sie Ihren Welpen daher nach ausgiebigem Spielen, Toben oder einer aufregenden Situation nach draussen.

Bevor Sie Ihren Welpen in seine Ruhezone bringen, sollten Sie ihm nochmals die Gelegenheit geben, sein Geschäft zu verrichten. Dadurch verringern Sie die Wahrscheinlichkeit von nächtlichen Unfällen.

Achten Sie auf Anzeichen wie Schnüffeln oder unruhiges Verhalten – dies sind oft Hinweise darauf, dass es Zeit für einen Ausflug nach draussen ist.

Positives Verhalten belohnen und Bestrafungen vermeiden

Die Beobachtung der Entwicklung des Hundetrainings hat gezeigt, dass positive Verstärkung der Schlüssel zum Erfolg ist. Belohnen Sie Ihren Welpen sofort mit viel Lob oder einem Leckerli, wenn er sich draussen erleichtert. Dieses unmittelbare Feedback hilft ihm, das gewünschte Verhalten mit positiven Gefühlen zu verknüpfen.

Während positive Verstärkung das gewünschte Verhalten fördert, kann Bestrafung kontraproduktiv sein und dem Training schaden. Ein Welpe, der dafür bestraft wird, dass er sein Geschäft in der Wohnung verrichtet, kann beispielsweise lernen, dass es gefährlich ist, sich in Ihrer Gegenwart zu erleichtern. Als Folge davon könnte das nächste Malheur hinter dem Sofa passieren.

Nützliche Hilfsmittel

Um einen Hund zur Stubenreinheit zu erziehen, braucht es Geduld, Konsequenz, eine gute Beobachtungsgabe und manchmal auch kleine Hilfsmittel. Diese Utensilien können den Prozess nicht nur vereinfachen, sondern auch den Lernerfolg beschleunigen:

Welpenunterlagen sind spezielle, saugfähige Matten, die in der Wohnung ausgelegt werden können. Ihr Hauptziel ist es, dem Welpen einen bestimmten Ort zum Erleichtern zu bieten, insbesondere wenn der Zugang nach draussen nicht immer sofort möglich ist (z. B. für Menschen, die in Wohnungen ohne direkten Zugang zu einem Garten oder Hof leben). Die Unterlagen schützen Böden und Teppiche vor Flecken und erleichtern die Reinigung.

Falls doch mal ein Malheur passiert, sind enzymatische Reiniger empfehlenswert. Sie entfernen nicht nur Flecken und Gerüche, sondern zerstören auch die Moleküle, die Hunde anlocken und dazu anregen, sich an denselben Stellen zu erleichtern.

Wenn Sie einen Garten oder Hof haben, können Sie eine spezielle Ecke als «Hunde-WC» einrichten. Diese Stelle kann mit Mulch oder Kies bedeckt werden, um sie für den Hund attraktiv zu machen.

Ein Clicker kann verwendet werden, um positives Verhalten sofort zu markieren. Wenn Sie einen Beutel mit Leckerlis griffbereit haben, können Sie Ihren Hund sofort nach dem «Klick» belohnen, wenn er sein Geschäft draussen erledigt hat. Das fördert positives Verhalten und verstärkt den Lerneffekt.

Es gibt auf dem Markt mit Pheromonen angereicherte Sprays, die den Hund dazu bringen sollen, sein Geschäft an einer bestimmten Stelle zu verrichten.