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Hunde sind treue Begleiter und gelten als die besten Freunde des Menschen. Sie bieten Gesellschaft, Freude und können sich sogar positiv auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken. Verständlicherweise ist der Wunsch nach einem Hund bei vielen Menschen gross. Doch allzu oft lassen wir uns von bestimmten äusseren Merkmalen oder dem niedlichen Aussehen einer bestimmten Hunderasse verführen. Grundlage der Entscheidung soll immer der Hund und seine Bedürfnisse sein und nicht der Mensch. Zukünftige Hundebesitzer:innen sollten sich zuerst die Frage stellen: Was kann und will ich meinem Hund bieten?
Der Grundstein für ein glückliches Zusammenleben wird mit der Wahl einer Hunderasse gelegt, die zu unseren individuellen Lebensumständen und Bedürfnissen passt. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, um die besten Voraussetzungen für ein harmonisches Zusammenleben zu schaffen. Denn nicht oberflächliche Aspekte sollten die Grundlage der Entscheidung sein, sondern das Ziel, den Bedürfnissen beider Seiten gerecht zu werden.
Die Entscheidung für einen eigenen Hund ist ein Schritt, der das Leben bereichern kann, aber auch mit Fragen und Unsicherheiten verbunden ist. Gerade für Ersthundehalter:innen kann die Vielfalt an Hunderassen überwältigend sein. Doch gibt es überhaupt «Anfängerhunde»? Jeder Hund ist ein Individuum mit eigenen Bedürfnissen und Charaktereigenschaften. Es wäre weder fair noch korrekt, bestimmte Hunderassen als grundsätzlich geeignet oder ungeeignet für Ersthundehalter:innen zu bezeichnen. Stattdessen ist es entscheidend, dass das Tier und sein Mensch gut zueinander passen und die Bedürfnisse und Anforderungen beider Seiten berücksichtigt werden.
Allerdings gibt es Hunde(-rassen), die aufgrund bestimmter Charaktereigenschaften und ihres Wesens besonders geeignet erscheinen, um Ersthundehalter:innen den Einstieg zu erleichtern. Hier einige der Eigenschaften als Beispiel:
Hunde, die von Natur aus freundlich und zugänglich sind, passen sich oft leicht an neue Situationen und Menschen an.
Ein geduldiger Hund ist in der Regel nachsichtig und lässt sich nicht schnell aus der Ruhe bringen. Gerade für Ersthundehalter:innen ist es wichtig, dass der Hund nicht übermässig sensibel oder schnell überfordert ist. Toleranz gegenüber den noch zu erlernenden Fähigkeiten am anderen Ende der Leine ist ein Pluspunkt.
Ein Hund, der schnell lernt und gut auf Training reagiert, ist für Anfänger:innen von Vorteil. Eine hohe Lernbereitschaft erleichtert es, grundlegende Kommandos zu vermitteln und eine gute Bindung zwischen Hund und Halter:in aufzubauen.
Ein Hund, der gut mit anderen Hunden und Menschen auskommt, ist für Ersthundehalter:innen von Vorteil. So verlaufen Begegnungen mit anderen Hunden und das Training in der Öffentlichkeit stressfreier.
Ein Hund mit einem ruhigen Temperament neigt weniger zu übermässiger Nervosität oder Angst. Ein ausgeglichener Hund ist oft angenehmer für Anfänger:innen, da er weniger Unruhe in den Alltag bringt.
Wer sich bei der Wahl der Hunderasse unsicher ist, sollte sich frühzeitig fachlichen Rat einholen, z. B. beim kynologischen Verein um die Ecke, in einer Hundeschule, beim zuständigen Rasseklub oder direkt bei der Züchterin oder dem Züchter.
Es gibt unzählige Hunderassen, vom kleinen Chihuahua bis zur majestätischen Deutschen Dogge. Um diese Vielfalt zu strukturieren, teilt die Fédération Cynologique Internationale (FCI) die Hunderassen in zehn Gruppen ein, darunter zum Beispiel Hüte- und Treibhunde, Terrier, Windhunde und Begleithunde. Jede Gruppe umfasst Rassen mit ähnlichen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften, die durch ihre ursprüngliche Aufgabe geprägt wurden. Beispielsweise wurden Herdenschutzhunde gezüchtet, um Viehherden zu beschützen, weshalb sie oft wachsam und territorial sind. Windhunde sind schnell, agil, unabhängig und haben einen ausgeprägten Beutetrieb, während Begleithunde ursprünglich für die Gesellschaft des Menschen gezüchtet wurden und daher oft sozial, anhänglich und leicht erziehbar sind.
Jede Rasse hat spezifische Bedürfnisse und Eigenschaften, die berücksichtigt werden müssen. Ein aktiver Mensch, der gerne Sport treibt und viel Zeit im Freien verbringt, könnte beispielsweise gut zu einer sportlichen Rasse wie einem Border Collie, einem Jack Russell Terrier oder einem Schäferhund passen. Diese intelligenten und energiegeladenen Hunderassen brauchen viel mentale und körperliche Beschäftigung. Auf der anderen Seite könnte ein eher gemütlicher Mensch, der sich nach einem entspannten Begleiter sehnt, mit einem Malteser, einem Cavalier King Charles Spaniel oder einem Havaneser glücklicher sein. Diese Rassen sind in der Regel sanftmütig, anhänglich und ausgezeichnete Familienhunde.
Natürlich ist die Wahl der Rasse nur ein Aspekt. Die richtige Erziehung, Sozialisierung und Pflege spielen eine ebenso wichtige Rolle. Die Entscheidung für einen Hund sollte nie leichtfertig, sondern wohlüberlegt und verantwortungsbewusst getroffen werden.
Ist die Entscheidung für eine Hunderasse gefallen, gilt es, eine seriöse und verantwortungsbewusste Zuchtstätte zu finden. Dies erfordert sorgfältige Recherche und Zeit. Der beste Ansprechpartner hierfür ist der jeweilige Rasseklub, der häufig auf seiner Website eine Liste der aktiven Züchter:innen oder sogar geplante Würfe veröffentlicht.
Nach einer ersten Auswahl möglicher Zuchtstätten ist der nächste Schritt ein persönlicher Besuch. Achten Sie dabei besonders auf die Haltungsbedingungen der Tiere. Eine saubere, geräumige und gut organisierte Zuchtstätte spricht für den Züchter. Die Hunde sollten gesund und ausgeglichen wirken, ein nervöser oder ängstlicher Hund könnte ein Warnsignal sein.
Die Kommunikation mit der Züchterin oder dem Züchter ist ein weiterer wichtiger Faktor. Ein seriöser Züchter wird alle Ihre Fragen ausführlich beantworten und Sie über die Abstammung der Welpen, durchgeführte Gesundheitschecks und Impfungen informieren. Ausserdem sollte er auch Interesse an Ihrer Lebenssituation zeigen, um sicherzustellen, dass der Hund gut zu Ihnen passt.
Bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, verschiedene Zuchtstätten zu besuchen. So haben Sie eine Referenz und können sicher sein, dass Sie einen Hund von jemandem kaufen, für den die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere an erster Stelle stehen.
Für viele Menschen ist die Adoption eines Hundes aus dem Auslandstierschutz eine herzerwärmende Möglichkeit, einem Tier in Not ein liebevolles Zuhause zu geben. Diese Entscheidung sollte jedoch nicht leichtfertig getroffen werden, denn es gibt einige kritische Aspekte, über die man sich im Klaren sein sollte.
Viele Hunde aus dem Auslandstierschutz haben eine unklare oder traumatische Vorgeschichte, die ihr Verhalten und ihre Interaktion mit Menschen und anderen Tieren tiefgreifend beeinflussen kann. Die Geschichten reichen von einem Leben auf der Strasse über Misshandlung und soziale Isolation bis hin zu stressigen Umgebungswechseln und Transporttraumata. Solche Erfahrungen können zu Verhaltensauffälligkeiten wie Angst oder Aggressivität führen und erfordern oft spezielle Trainingsmassnahmen sowie viel Zeit, Geduld und Verständnis seitens der neuen Besitzenden, um diese Hunde erfolgreich zu sozialisieren. Zudem können die Hunde mit verschiedenen Vorerkrankungen konfrontiert sein. Dazu gehören z. B. parasitäre Infektionen wie Leishmaniose und Herzwürmer, Infektionskrankheiten wie Parvovirose und Staupe sowie durch Zecken übertragene Krankheiten wie Babesiose. Auch durch Parasiten verursachte gastrointestinale Probleme und Hauterkrankungen oder orthopädische Probleme können auftreten.
Ethisch betrachtet ist die Frage des Auslandtierschutzes ebenfalls komplex. Die Emotionalität des Themas «Retten um jeden Preis» kann zu weniger rationalen Entscheidungen führen. Darüber hinaus kann der Export von Hunden die Entwicklung von Tierschutzstrukturen im Herkunftsland negativ beeinflussen, da der Anreiz, lokale Lösungen zu finden, fehlen kann. Hinzu kommt: Nicht alle Organisationen arbeiten seriös, in einigen Fällen kann es sich sogar um verdeckten Tierhandel handeln.
Es stellt sich die Frage: Wäre es nicht sinnvoller, seriöse Tierheime und Tierschutzprojekte vor Ort zu unterstützen, anstatt ein Tier aus dem Ausland zu holen? Wie auch immer Sie sich entscheiden: Vor der Adoption sollten Interessenten ein intensives Gespräch mit den Mitarbeitenden der Tierschutzorganisation suchen. Hier können wertvolle Insider-Informationen über das Tier gesammelt werden. Auffälligkeiten im Verhalten des Hundes, seine gesundheitliche und emotionale Vorgeschichte sowie eventuelle besondere Bedürfnisse sollten offengelegt werden. Mit diesem Wissen können die zukünftigen Besitzer:innen besser einschätzen, ob sie den spezifischen Bedürfnissen des Hundes gerecht werden können. Insgesamt ist es wichtig, sich vor der Adoption gründlich zu informieren und die eigenen Ressourcen realistisch einzuschätzen. Eine gut überlegte Entscheidung liegt im Interesse aller Beteiligten.