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Der Hund ist mit seiner Nase zu erstaunlichen Leistungen fähig. Im SportTrailen zeigt sich dies besonders deutlich: Nur anhand eines Geruchsgegenstandes schafft es der Hund, die dazu gehörige Person aufzuspüren – selbst wenn diese durch stark frequentierte Fussgänger-Passagen oder über Bahnhofplätze gegangen ist.
Unter Mantrailing versteht man die Personensuche mit Hund, wie sie auch von der Polizei in Ernstfall-Einsätzen ausgeführt wird. Beim SportTrailen geht es ebenfalls um die Personensuche mit Hund – allerdings sucht der Hund dabei nicht nach echten Vermissten, sondern nach Figuranten. Es handelt sich also um eine rein hundesportliche Arbeit. Diese Abgrenzung ist wichtig.
Am Start eines Trails, also einer Suche, wird dem Hund eine kleine Plastiktüte mit einem darin enthaltenen Geruchsgegenstand unter die Nase gehalten. Im SportTrailen sind dies sterile Gaze-Pads, die die Zielperson (Person, die vom Hund gesucht werden muss) zuvor für kurze Zeit auf dem Körper getragen hat. Der Geruchsgegenstand führt den Hund also – wenn alles gut läuft – zur Zielperson.
Die Zielpersonen können sich durch Wald-, Wohn-, Gewerbe- oder Industriegebiet bewegen. Je mehr Menschen sich im Gebiet des Trails befinden, desto schwieriger wird die Suche für den Hund. Fortgeschrittene Hunde schaffen es dank ihrer guten Nase, der Spur der Zielperson auch quer über Bahnhofplätze oder durch stark frequentierte Fussgänger-Passagen zu folgen.
Das hängt vom Ausbildungsstand des Teams ab. In der Regel gilt: Je älter der Trail, desto schwieriger die Suche.
Ja, die Zielperson soll sich so verdeckt aufhalten, dass sie weder vom Hund noch vom Hundeführer von Weitem bemerkt wird. Sie kann sich beispielsweise hinter einer Mauer oder einem Baum aufhalten. Die Zielperson muss für den Hund gut erreichbar sein, sich passiv verhalten und darf sich erst auf Anweisung des Wettkampfrichters als Zielperson zu erkennen geben.
Nein, anders als bei der Fährtenarbeit in anderen Sportarten muss der Hund dem Trail nicht trittgenau folgen. Dies nicht zuletzt darum, weil das Wetter (Wind, Wärme, Thermik) wie auch die Umgebung, in der der Trail gelegt wird, grossen Einfluss auf die Duftmoleküle haben, die die Zielperson beim Gehen absondert.
Die Art der Anzeige kann vom Hundeführer bestimmt werden. Manche Hunde stehen an der Zielperson hoch, andere setzen oder legen sich nahe bei ihr hin. Wichtig ist, dass die Anzeigenposition so lange gehalten wird, bis der Richter die Zielperson als «gefunden» bestätigt.
Das Wichtigste ist, dass der Hund die Zielperson findet. Für die Qualifikation «Gold» braucht es ein gutes, zügiges Ankommen bei der Zielperson. Der Hundeführer hat während des Trails die Möglichkeit, punkto Laufweg 1 Frage zu stellen – dies fliesst allerdings in die Bewertung ein. Will heissen: Bei gutem, zügigem Ankommen dank Fragestellung (der Hundeführer darf eine ja/nein-Frage stellen) gibt es noch die Qualifikation «Silber». «Bronze» schliesslich gibt es bei Fragestellung und schlechtem Ankommen.
In der Einstiegsstufe 1 beträgt die Länge des Trails lediglich 100 bis 130 Meter; es gibt unterwegs nur eine bis zwei Richtungsentscheidungen, die Spur ist höchstens 15 Minuten alt, die Startrichtung wird vom Richter vorgegeben und bei der Zielperson wird vom Hund noch keine Anzeige verlangt.
Ja, die Anforderungen an Mensch und Hund steigen von Stufe zu Stufe. Total gibt es im SportTrailen 22 Stufen. Die längsten Trails in Stufe 22 sind bis 850 Meter lang und 15 bis 30 Minuten alt. Zudem nehmen die Richtungsentscheidungen zu, das heisst, die Zielperson bewegt sich zunehmend nicht nur gerade vorwärts, sondern benutzt auch mal einen Seitenweg, eine Unterführung oder geht eine Strasse entlang und wieder zurück. Man spricht dabei von «geruchlichen Schwierigkeiten». Ebenso werden die Trails in den höheren Stufen zunehmend in belebtem Wohngebiet, Dörfern oder Städten gelegt, was für die Hundenase zusätzliche Ablenkung durch viele andere Gerüche bedeutet.
Alle Wettkampfresultate werden ins Leistungsheft (grüner Aktivitätennachweis von Polydog) eingetragen. Anhand der erreichten Resultate darf man aufsteigen – und zwar wie folgt: Bei einmaligem Erreichen der Stufe «Gold» oder nach zweimal «Silber» oder dreimal «Bronze». Eine selbstständige Zurückstufung um eine Stufe ist jederzeit möglich.
Während einer Suche wird der Hundeführer vom Richter und einem Flanker begleitet. Dies ist eine Person, die den Trail nicht kennt, aber nahe beim Hundeführer läuft und diesen auf Fussgänger, fremde Hunde und Verkehr aufmerksam macht. Der Flanker sorgt also dafür, dass ein Team auf dem Trail sicher unterwegs ist.
SportTrailen ist keine Solo-Sportart, sondern wird in einer Trainingsgruppe betrieben. Der zeitliche Aufwand der Trainings ist nicht zu unterschätzen: Man arbeitet ja nicht nur mit dem eigenen Hund einen Trail aus, sondern legt selber auch für andere Hundeführer in der Rolle der Zielperson einen Trail oder begleitet ein Team als Flanker. Abhängig davon, wie lange die einzelnen Trails sind, kann ein Training schnell mal drei bis vier Stunden dauern.
Diese sportliche Form der Personensuche kann mit allen Hunderassen betrieben werden. Erste (angepasste) Ausbildungsschritte sind bereits mit Junghunden möglich. Für die Teilnahme an einem Wettkampf muss der Hund aber mindestens 12 Monate alt sein.
Auf der Internetseite der Kommission Polydog unter www.polydog.ch