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RallyObedience ist eine abwechslungsreiche Teamarbeit, bei der der Gehorsam des Hundes im Zentrum steht. Mensch und Hund absolvieren gemeinsam einen mit Tafeln ausgesteckten Parcours, wobei bei jeder Tafel eine andere Übung gezeigt werden muss.
Die Anzahl Tafeln ist abhängig von der Klasse, in der gestartet wird. 12 – 14 Tafeln sind es in der Klasse «Beginners»; 14 – 16 in der Klasse 1; 16 – 18 in der Klasse 2 und 18 – 20 Tafeln in der Klasse 3.
Die Klasse «Beginners» ist die so genannte «Motivationsklasse». Diese Klasse ist fakultativ. Man darf, muss aber nicht im «Beginners» starten. Ein Aufstieg in die Klasse 1 ist jederzeit möglich, egal, was für Resultate im «Beginners» erzielt worden sind. Die verlangten Übungen werden von Klasse zu Klasse schwieriger. Im Reglement sind die Kriterien für einen Aufstieg, respektive auch für eine Rückstufung, im Detail beschrieben.
Sämtliche Tafeln kann man auf der Internetseite der Kommission «Polydog», die die Sportart betreut, kostenlos herunterladen und ausdrucken. Es ist also genau vorgegeben, was für Übungen in welcher Klasse vorkommen können. In der Klasse «Beginners» als Beispiel sind es 26 verschiedene Tafeln. Der Wettkampfrichter wählt davon 12 bis 14 aus und stellt damit einen Parcours zusammen.
Nicht ganz. In der Klasse «Beginners» kommen ausschliesslich die «Beginners»-Tafeln vor. Die Stufe 1 hat zusätzliche Tafeln, jedoch können auch Übungen aus dem «Beginners»-Programm gestellt werden. Gleiches gilt für einen Parcours der Stufe 2, der neben den 2er-Übungen auch Tafeln aus dem «Beginners»-Sortiment und der Stufe 1 enthalten kann. In der Klasse 3 schliesslich darf der Richter aus sämtlichen 71 Tafeln aus allen Stufen auswählen.
Die Positionen «Platz», «Sitz» und «Steh» kommen in verschiedenen Varianten vor; ebenso Übungen mit einem Sprung sowie mit einem Apportiergegenstand. Die Höhe des Sprunges wird bei der Wettkampfanmeldung angegeben, das Apportierholz kann der Hundeführer wählen. Weitere Übungen beinhalten Wendungen am Ort; Abrufen des Hundes aus der Bewegung; vorwärts, rückwärts und seitwärts gehen – und bei all dem wird der Hund mehrheitlich ohne Leine geführt und sollte stets aufmerksam und dicht neben dem linken Bein des Hundeführers gehen.
Genau, die Tafeln können vom Richter in weitgehend beliebiger Reihenfolge aufgestellt werden. Bei insgesamt 71 Tafeln mit Übungen, die teilweise auch in den Gangarten Langsam-, Normal- oder Laufschritt gezeigt werden, ergibt sich eine nahezu unbeschränkte Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten. Das heisst, auch das Training kann sehr abwechslungsreich gestaltet werden, weil ja alle Übungen trainiert werden sollten.
Nein. Vor dem Wettkampf gibt es ein so genanntes «Briefing», eine Parcoursbegehung ohne Hund. Die Minimalzeit dafür beträgt 5 Minuten. Anschliessend kommen die Wettkampfteilnehmer einzeln mit Hund in den Parcours und absolvieren nach dem Startsignal des Richters die Übungen in der vorgegebenen Reihenfolge vollkommen autonom, das heisst, sie bewegen sich von Tafel zu Tafel und zeigen die geforderten Übungen. Dabei muss sich der Hundeführer so bewegen, dass sich die Tafeln immer auf seiner rechten Seite befinden.
Es gibt eine so genannte «Solldurchgangszeit», die nicht überschritten werden darf. Das heisst: Hauptziel ist nicht, möglichst schnell zu sein, sondern die Übungen möglichst genau und korrekt, aber möglichst innerhalb der Solldurchgangszeit vorzuführen. Schafft dies ein Team nicht, fliesst das in die Wertung ein.
Das Wettkampfreglement schreibt pro Parcours eine Mindestfläche von rund 400 Quadratmetern vor. Die Distanz zwischen den einzelnen Übungen beträgt 5 bis 8 Schritte.
Jedes Team startet mit 200 Punkten. Davon entfallen 40 Punkte auf den «allgemeinen Eindruck», zu dem auch die Führung des Hundes zwischen den Tafeln gezählt wird. Bei den einzelnen Übungen gibt es Punkteabzug, wenn der Hund beispielsweise eine Position nicht korrekt zeigt, das Apportierholz fallen lässt oder ähnliches. Körperhilfen des Hundeführers sind in der Klasse «Beginners» und 1 noch erlaubt, in den zwei oberen Klassen haben sie Punkteabzug zur Folge.
An einem Wettkampf stehen immer zwei Richter mit je einem eigenen Parcours im Einsatz. Das heisst, jeder Teilnehmer absolviert zwei verschiedene Läufe.
In der Klasse «Beginners» ist es dem Hundeführer gestattet, den Hund bei den entsprechend markierten Schildern in der Grundstellung mit Futter zu belohnen. Will er dies tun, muss er dies bei der Anmeldung mitteilen. Damit akzeptiert er einen generellen Abzug von 3 Punkten von der Gesamtpunktzahl. In den übrigen Klassen darf der Hund erst am Schluss des Parcours, in einem dafür vorgesehenen Bereich, mit Futter belohnt werden.
Ja, dies passiert, wenn sich der Hund während des Parcours versäubert oder den Wettkampfring verlässt. Ein harscher Umgang mit dem Hund kann vom Richter ebenfalls mit einer Disqualifikation sanktioniert werden.
Um als Wettkampfrichter eingesetzt zu werden, braucht es eine besondere Ausbildung. Zur Ausbildung für Wettkampfrichter werden Sport-Hundeführer, welche die Klasse RallyObedience 3 mit der Qualifikation «sehr gut» bestanden haben, zugelassen. Die Ausbildung besteht aus einem zweitägigen Kurs sowie einem Praxistag mit Prüfung.
Die Grösse des Hundes spielt ebenso wenig eine Rolle wie das Gewicht oder das Alter. Sämtliche Rassen und auch Mischlingstiere sind zugelassen. Für die Teilnahme an einem Wettkampf muss der Hund jedoch mindestens 12 Monate alt sein. Wichtigste Voraussetzung: Mensch und Hund sollten Freude haben an genauen Gehorsamsaufgaben.
Auf der Internetseite der Kommission «Polydog», die die Sportart betreut, unter www.polydog.ch